Zwei Tage vor Gregor Gysis 70. Geburtstag zeigt das MDR-Fernsehen
am Sonntag, 14. Januar, um 20.15 Uhr ein 90-minütiges Porträt des
Politikers, der bis heute polarisiert. Zuvor ist der wortgewandte
Jubilar am Freitag, 12. Januar, um 22.00 Uhr als Riverboat-Talkgast
zu erleben.
Als Gregor Gysi im Herbst 1989 die politische Bühne betrat, war er
keineswegs ein unbeschriebenes Blatt. Er war seit über 20 Jahren
SED-Mitglied und pflegte Kontakte in höchste Staatskreise. Als
Vorsitzender des Kollegiums der DDR-Rechtsanwälte gehörte er zur
Elite des Staates. Manche sahen ihn auf dem Weg nach ganz oben – auch
wegen seiner Herkunft.
Gysis Eltern stammen aus großbürgerlichen Familien mit jüdischen
Wurzeln und machten in der DDR Karriere. Vater Klaus Gysi war
Minister für Kultur und später Staatssekretär für Kirchenfragen,
loyal und kritisch zugleich. Mutter Irene Gysi war u.a.
Verlagsleiterin. Ohne dieses Elternhaus lässt sich Gregor Gysi nicht
verstehen.
Der Rechtsanwalt Gysi verteidigte in politischen Prozessen
Dissidenten und stand doch loyal zum DDR-Staat. Als SED-Vorsitzender
verurteilte Gysi seine Partei und wollte sie dennoch unbedingt
retten. Widersprüchlich erscheint auch Gysis Verhältnis zur
Staatssicherheit der DDR. Gegen den Vorwurf, er habe als
Inoffizieller Mitarbeiter seine Mandanten verraten, hat er oft und
erfolgreich prozessiert. Dennoch wirft die Aktenlage im Stasi-Archiv
Fragen auf.
In ihrem 90-minütigen Dokumentarfilm zeichnen Nicola Graef und
Florian Huber Gysis Weg in der DDR nach, seine Rolle als Verteidiger
von Dissidenten und gleichzeitig Chef aller DDR-Anwälte. Sie zeigen
seinen Aufstieg zur Leitfigur der Linken und zum „Volkstribun“ der
Ostdeutschen, aber auch den Hass, der Gysi auf der Straße wie im
Bundestag entgegenschlug. Dabei lenken sie den Blick immer wieder auf
das für ihn prägende Elternhaus.
Information für Journalisten:
Der Film „Gysi“ steht für Sie im Vorführraum der MDR-Pressestelle
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