Hannelore Kraft im BRIGITTE LIVE-Interview: „Ich möchte mir kein dickes Fell zulegen.“

Gestern Abend begrüßte das Magazin BRIGITTE im
Rahmen der Gesprächsreihe BRIGITTE LIVE Ministerpräsidentin Hannelore
Kraft in Berlin zum Interview. Das Publikum traf auf eine
selbstbewusste und authentische Politikerin, die mit Leidenschaft und
nachhaltig für die Dinge einsteht, die sie verändern möchte.

Wieviel Energie die Person Hannelore Kraft selbst aus ihrer
politischen Arbeit zieht, machen Sätze während des Interviews
deutlich, wie: „Wahlkampf ist für mich Hoch-Zeit, da lade ich meine
Batterien neu auf“, „Wenn es schwierig wird, werde ich ruhiger und
bin fit“ oder „Zum Leidwesen der Opposition habe ich jetzt 180
Prozent Power.“ Als rund um die Uhr im Einsatz tätige Politikerin ist
sie sich aber sehr bewusst, wie wichtig auch Entspannungsphasen sind
– auf die sie sehr großen Wert legt: „Ich kann mich gut entspannen
und versuche, zu Hause nicht zu arbeiten. Der Sonntag ist spätestens
ab Mittag für die Familie reserviert.“

Das Publikum erlebt aber vor allem eine Politikerin, die sich
nicht verbiegen kann und will: „Ich habe noch nie eine politische
Entscheidung getroffen, die ich nicht treffen wollte.“ Die Politik
gäbe ihr die positive Macht, um Dinge zu verändern und der
Gesellschaft etwas zurück zu geben. Sich treu zu bleiben, ist für sie
ein zentraler Aspekt ihrer Politik: „Ich möchte mir kein dickes Fell
zulegen, denn das lässt mich abstumpfen. Wenn ich nicht mehr offen
bin, kann ich nicht mehr die Politik machen, die ich machen möchte,
weil die sich aus dem direkten Kontakt zum Bürger speist.“ Über sich
selbst sagt sie: „Ich bin sehr direkt.“ Authentizität hat aber auch
ihren Preis, und da ärgert Kraft es auch schon einmal, wenn bei
Politikern aus dem Zusammenhang gerissene und skandalisierte
Halbsätze zitiert werden. „Das schadet der Politik langfristig“, sagt
sie. Auf die Frage, ob sie heute noch dieselbe Hannelore Kraft sei
wie zu Beginn ihrer politischen Karriere, antwortet sie: „Im Sommer
haben Freunde mir gesagt: –Jetzt musst Du aufpassen, damit Du nicht
zu hart wirst–.“

Das Frauenbild in der Politik habe sich verändert, sagt Kraft, und
weiter: „Ich kann Frau bleiben in der Politik und muss mich nicht der
Männerwelt anpassen.“ Aber: „Frauen werden noch immer mit anderen
Adjektiven beschrieben“, sagt sie in Anspielung auf die jüngst von
Volker Kauder als „weinerlich“ bezeichnete Familienministerin Manuela
Schwesig. Kraft reflektiert: „Ich fand die Debatte gut. Auch ich
werde manchmal mit Attributen belegt wie –dünnhäutig–, –kratzbürstig–
oder –zickig–. Und eben nicht als –kämpferisch– und
–durchsetzungsstark–, das sind männliche Attribute. Das zeigt mir
dann, wir sind noch nicht so weit, wie wir manchmal glauben.“ Ob sie
für die Frauenquote ist, wird sie gefragt, und antwortet: „Das ist
eine Geschlechterquote. Und es war ein Prozess für mich. Heute weiß
ich, dass Vielfalt auch wichtig ist in den Unternehmen. Die
Dialogkultur verändert sich, wenn mehr Frauen am Tisch sitzen, denn
sie ticken anders, bewerten Dinge aus einer anderen Perspektive.
Frauen geht es in Auseinandersetzungen eher um die Sache.“ Zu dem im
Koalitionsvertrag festgeschriebenen Entgeltausgleich, der im nächsten
Jahr auf der politischen Agenda stehen wird, sagt sie: „Ich hoffe,
dass da bald etwas passiert. Ungleiche Gehälter für die gleiche
Leistung bei Männern und Frauen stören mich. Wie weit ein Gesetz
greifen kann, das muss sich zeigen. Aber Frauen müssen auch ihre
Ansprüche klar machen.“

Die Termine von BRIGITTE LIVE „Die Stunde der Frauen“: Doris
Dörrie (3. März), Judith Holofernes (6. Mai), Eva-Maria Zurhorst (14.
August), Hannelore Kraft (1. Dezember), Manuela Schwesig (15.
Dezember).

Weitere Informationen unter www.brigitte.de/LIVE.

Hinweis für Redaktionen: Druckfähiges Bildmaterial von dem
BRIGITTE LIVE-Interview mit Hannelore Kraft erhalten Sie bei u.g.
Pressekontakt.

Über BRIGITTE LIVE

Nach dem Erfolg der Reihe BRIGITTE LIVE „Frauen wählen!“, bei der
BRIGITTE im vergangenen Bundestagswahljahr sieben
Spitzenpolitikerinnen zum öffentlichen Interview begrüßte, u.a.
Bundeskanzlerin Angela Merkel, wird das Format in diesem Jahr unter
dem Motto „Die Stunde der Frauen“ fortgesetzt. BRIGITTE feiert in
diesem Jahr ihren 60. Geburtstag. Deshalb präsentiert Deutschlands
führendes Frauenmagazin bei „Die Stunde der Frauen“ weibliche
Vorbilder, die mit ihrer Arbeit, Visionen und Ideen das moderne
Frauenbild maßgeblich mitgestalten. Sie stehen beispielhaft für die
starken Persönlichkeiten, die BRIGITTE als das Leitmedium für Frauen
seit sechs Jahrzehnten im Magazin begleitet. Jetzt bietet BRIGITTE
ihnen zusätzlich und im wahrsten Sinne des Wortes eine Bühne und
Interessierten so die Möglichkeit, diese Frauen unmittelbar zu
erleben – in einer einzigartigen Gesprächs-Atmosphäre: ein Gespräch,
unverfälscht und mit viel Raum für zwischenmenschliche Töne, mit
persönlichen Ansichten und Einsichten.

Über BRIGITTE

BRIGITTE ist das Leitmedium für Frauen in Deutschland, weiß, was
Frauen bewegt und kennt all ihre Facetten. BRIGITTE hält die perfekte
Mischung bei Auswahl und Umsetzung der Themen bereit und bietet die
Vielfalt, die Frauen interessiert: Mode, Beauty, Kultur, Reise,
Kochen, Gesundheit und Wohnen – mit erstklassigem Service und stets
auf Augenhöhe der Leserin. Sie nimmt aktuelle und gesellschaftlich
relevante Themen auf, die Frauen betreffen – leicht und emotional,
aber nie oberflächlich. Reportagen, Porträts und Dossiers überzeugen
mit starken journalistischen Inhalten. Als meistgelesene klassische
Frauenzeitschrift erzielt BRIGITTE mit 2,68 Millionen Leserinnen pro
Ausgabe die höchste Reichweite im Wettbewerb über alle Altersgruppen
hinweg (ma 2014-II) und erreicht eine verkaufte Auflage von
durchschnittlich 545.000 Exemplaren (IVW III/2014). BRIGITTE
erscheint 14-täglich mittwochs zum Preis von 3,00 Euro.

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