25 Jahre nach dem Mauerfall ist ein dunkles Kapitel ostdeutscher
Geschichte noch nicht aufgearbeitet: das Schicksal der Heimkinder in
der DDR. Knapp eine halbe Million Kinder und Jugendliche in der DDR
haben zwischen 1949 und 1989 in den staatlichen Kinderheimen oft
Traumatisches erlebt. Nur wenig ist darüber bislang berichtet worden.
Nun sind vier ehemalige Heimkinder bereit, sich für die Dokumentation
„Trauma Umerziehung – Heimkinder in der DDR“ zu erinnern und zu
erzählen. ZDFinfo zeigt die Dokumentation von Angelika
Schmidt-Biesalski am Donnerstag, 2. Oktober 2014, 10.15 Uhr, und
Freitag, 3. Oktober 2014, 18.45 Uhr.
Erziehungsziel in den „Normal-Kinderheimen“,
„Spezial-Kinderheimen“ oder „Jugendwerkhöfen“ war die „sozialistische
Persönlichkeit“. Am schärfsten waren die Bedingungen in den so
genannten „Spezial-Kinderheimen“. Sie machten etwa 150 der über 700
Kinder- und Jugendheime der DDR aus. Freiheitsentzug, Bestrafungen
und seelische Grausamkeiten waren hier an der Tagesordnung, viele
Kinder und Jugendliche wurden für ihr ganzes Leben gebrochen.
Im Gespräch mit der Autorin erzählen vier ehemalige Heimkinder,
was sie in den Erziehungsheimen der DDR erlebt und vor allem erlitten
haben. Dietmar Rummel und Marianne Kastrati waren in den 60er Jahren
im Heim, Alex Müller und Corinna Thalheim in den 80er Jahren. Alle
vier haben lange Zeit nicht einmal mit ihren engsten
Familienangehörigen über diese schlimmen Erlebnisse sprechen können.
Doch nun wollen sie, dass möglichst viele von diesem Kapitel
DDR-Geschichte erfahren: Corinna Thalheim arbeitet seit drei Jahren
in der Gedenkstätte „Geschlossener Jugendwerkhof Torgau“, wo sie als
17-Jährige 1985 eingesperrt war und vom Heimleiter missbraucht wurde.
Dietmar Rummel und Alex Müller nutzen möglichst viele Gelegenheiten,
um als Zeitzeugen von ihren Erlebnissen zu berichten. Alex Müller
sagt: „Damals, sieben Jahre lang, war ich Opfer. Heute bin ich kein
Opfer, heute bin ich jemand, der sich wehrt.“
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