Da wird Jeff Bezos aber schlimm erschrecken,
wenn ihm Leser jetzt die Meinung sagen – oder? Der Protest der knapp
1000 US-Autoren ist ehrenwert, rührend sogar, aber kaum effizient.
Die schlichte und unschöne Wahrheit ist: Das Monster, das lange auch
von Verlagen gefüttert wurde, hat sich – und zwar auch zugunsten der
Leser, die hier schnell und bequem an Bücher kommen – prächtig
entwickelt. Was glauben die Menschen eigentlich, was ein Unternehmen
tut, wenn es eine Monopolstellung erreicht und Preise diktieren kann?
Wir wollen Milch von glücklichen Kühen, Kleider von sozial
eingestellten Herstellern und freundliche Buchhändler um die Ecke.
Aber wir kaufen im Discount, beziehen unsere T-Shirts aus Bangladesch
und klicken unsere Bücher im Netz. Erstaunlich ist nicht das Vorgehen
von Amazon. Erstaunlich ist, dass so viele freiheitlich und
verantwortungsbewusst denkende Buchschreiber, Buchproduzenten und
Buchleser bei Amazon vertreiben und kaufen. Das allerdings könnte
sich gerade ändern.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de
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