Die Regisseurin Susanne Kennedy erhält den mit
10.000 Euro dotierten 3sat-Preis beim Berliner Theatertreffen für
ihre Inszenierung von Marieluise Fleißers „Fegefeuer in Ingolstadt“
an den Münchner Kammerspielen. Darauf hat sich die Jury, bestehend
aus Christoph Leibold, Theaterkritiker und Mitglied der
Theatertreffen-Jury, Yvonne Büdenhölzer, Leiterin des
Theatertreffens, und Wolfgang Horn, Redakteur bei 3sat, im Vorfeld
des diesjährigen Theaterfestivals geeinigt. 3sat vergibt die
Auszeichnung an eine oder mehrere Künstlerinnen und Künstler aus dem
Kreis der zum Theatertreffen eingeladenen Ensembles für eine
richtungsweisende künstlerisch-innovative Leistung.
Marieluise Fleißers Drama „Fegefeuer in Ingolstadt“ von 1924,
sprachlich ebenso archaisch wie poetisch, wird nur selten gespielt,
doch in der Inszenierung der jungen Regisseurin Susanne Kennedy zeigt
sich, wie allgemeingültig die Geschichte vom Erwachsenwerden in der
Provinz doch ist. Besonders ist auch, dass der Text vollständig aus
dem Off eingespielt wird, die Schauspieler bewegen ihre Lippen
synchron.
Aus der Jurybegründung: „In seiner Konsequenz ist der Abend
bestechend. Wie Schaufensterpuppen stehen die Figuren auf der Bühne.
Die Körper sind starr, bewegen sich mechanisch. Neonhell
ausgeleuchtet ist der karge Raum: Ein Tisch zwei Stühle, ein Kreuz an
der Wand. Hier herrscht Enge, räumlich und vor allem im Kopf. Eine
kühle Installation von kleinbürgerlicher Enge und religiösem Wahn,
die mit ihren verstörend schönen Bildern lange nachwirkt. Ein
Schaukasten der Grausamkeiten.“
Die öffentliche Preisverleihung findet am Mittwoch, 7. Mai 2014,
22.00 Uhr, im Anschluss an die Aufführung von „Fegefeuer in
Ingolstadt“ im Theater Hebbel am Ufer, Stresemannstraße 29, 10963
Berlin, im Rahmen des Theatertreffens statt. Der Preis wird von
Dinesh Kumari Chenchanna, Koordinatorin 3sat, überreicht.
Als Medienpartner des Theatertreffens der Berliner Festspiele
überträgt 3sat drei „Starke Stücke“ von den zum Theatertreffen 2014
eingeladenen Inszenierungen.
TV-Termine:
Samstag, 3. Mai, 20.15 Uhr
Zement (Residenztheater, München) von Heiner Müller, Regie: Dimiter
Gotscheff
Samstag, 10. Mai, 20.15 Uhr
Fegefeuer in Ingolstadt
(Münchner Kammerspiele) von Marieluise Fleißer, Regie: Susanne
Kennedy, (3sat-Preisträgerin)
Samstag, 17. Mai, 20.15 Uhr
Onkel Wanja (Schauspiel Stuttgart) von Anton Tschechow, Regie: Robert
Borgmann
Pressekontakt:
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat
Stefanie Wald
– Leitung –
Telefon: +49 (0) 6131 – 701-6419
E-Mail: Wald.S@3sat.de
Sie muessen eingeloggt sein um einen Kommentar zu schreiben Einloggen