DER STANDARD – Kommentar: „Putin, der Touristenschreck“ von Günther Strobl

Es hätte so schön sein können: keine Vogelgrippe,
kein Tsunami und auch keine andere gröbere Naturkatastrophe, die das
Hochamt des internationalen Tourismus, die jedes Jahr im März
stattfindende ITB in Berlin, hätte stören können. An die immer wieder
aufflackernden Aufstände im Norden Afrikas, an den grauslichen
Bürgerkrieg in Syrien und andere offene Konflikte hat sich die Welt,
scheint?s, gewöhnt. Und dann kommt Putin, will sich die Krim unter
den Nagel reißen, schafft Fakten. Schließlich war es die
Tourismuswirtschaft, die sich im Abschwung einmal mehr als Stütze der
Konjunktur erwiesen hat, auch und gerade in Österreich. Und es sind
Gäste aus Russland, aus der Ukraine und anderen Staaten des früheren
Ostblocks, mit denen die Österreich-Werbung (ÖW), aber auch
Marketingagenturen anderer Länder Wachstumsfantasien verbinden. Der
Kampf um den Gast wird härter. In Deutschland findet eine
Materialschlacht um die Gunst der Gäste statt, die ihresgleichen
sucht. Österreich tut sich zunehmend schwer, da mitzuhalten, zumal
Landestourismusorganisationen noch immer glauben, sie seien allein
stärker als gemeinsam mit der ÖW. Über allem schwebt nun der (böse)
Geist Putins. Statt Visa-Erleichterungen könnte es dann
Einreisesperren geben. Die Reiselust insgesamt könnte bei andauerndem
Säbelrasseln schwinden. Könnte, wäre, hätte. Noch stecken wir in
dieser Phase.

Rückfragehinweis:
Der Standard, Tel.: (01) 531 70/445

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