ZDF-Programmhinweis / Mittwoch, 22. Februar 2012, 22.15 Uhr / auslandsjournal / mit Theo Koll

Statt der Triebe – Frankreich kämpft gegen
Prostitution

Frankreichs Prostituierte sind wütend. Mit Transparenten
demonstrieren sie auf den Straßen von Paris, denn ihr Metier ist in
Gefahr. Das französische Parlament will der Prostitution den Kampf
ansagen. 3750 Euro Geldstrafe und bis zu zwei Monate Haft sollen
Freiern laut Gesetzentwurf künftig drohen. Unterstützung findet die
Initiative in allen politischen Lagern. Die Organisation „Médecins du
Monde“ dagegen steht dem Entwurf kritisch gegenüber: Sie fürchtet,
dass sich Prostituierte künftig noch mehr verstecken müssen. Chloé
Navarro bestätigt das: Sie ist Prostituierte und Gewerkschafterin und
findet, Frankreich leide unter einer vollkommen falschen
Moralvorstellung. Momentan arbeitet sie aus Sicherheitsgründen nahe
einer Polizeistation, doch wenn ihre Freier künftig Strafen fürchten
müssen, wird das nicht mehr möglich sein: „Ich habe mich immer
geweigert, dahinten im Wald zu arbeiten, denn das ist gefährlich.
Aber das müsste ich dann tun.“

Abgesehen von der gestiegenen Gefahr weisen die Prostituierten
auch gerne auf ein pikantes Detail hin: Einige Abgeordnete, die für
die Verschärfung der Gesetze gestimmt haben, gehören zu ihren besten
Kunden. Auch in Deutschland fordern viele nach zehn Jahren
Prostitutionsgesetz, die Legalisierung zurückzunehmen. Die
Polizeigewerkschaft berichtet, Menschenhandel und Zuhälterei hätten
zugenommen, seit die Prostitution nicht mehr sittenwidrig ist.
ZDF-Korrespondentin Susanne Freitag berichtet über den Kampf um die
Trottoirs.

Retter in der Not – Wie Japan die Helden der Katastrophe verehrt

Unendliche Zerstörung, eine unsichtbare Gefahr durch Verstrahlung
und mehr als 15 000 Todesopfer – das ist die traurige Bilanz von
Erdbeben, Tsunami und Atomkatastrophe in Japan vor einem knappen
Jahr. Weil sie zu wenig und zu spät Verantwortung übernommen haben,
sind Regierung und Kraftwerksbetreiber in Verruf geraten. Einige
Bürger haben sich inmitten des Chaos hingegen als Helden hervorgetan
und Menschenleben gerettet. So wie die Feuerwehrleute, die im
Atomkraftwerk Fukushima die Pumpen reparieren und Lecks abdichten
sollten. Und das trotz der hohen radioaktiven Belastung.

Ein anderes Beispiel ist die 24-jährige Miki Endo, Mitarbeiterin
des Katastrophenschutzes. Als die schäumende Gischt der über zehn
Meter hohen Tsunami-Welle auf die Hafenstadt Minamisanriku zurollt,
heulen die Alarmsirenen. Dann schallt Miki Endos Stimme durch den
Ort, über die Lautsprecheranlage des Rathauses: „Halten Sie sich von
der Küste fern! Suchen Sie höher gelegene Gebiete auf!“ Sie selbst
bleibt bis zur Ankunft der Welle auf ihrem Posten, gilt vier Wochen
lang als vermisst und wird schließlich tot aufgefunden. Für die
Einwohner ist Miki Endo die „Heldin von Minamisanriku“.
ZDF-Korrespondent Martin Niessen berichtet über Trauer und Stolz der
japanischen Bevölkerung im Jahr eins nach der Katastrophe.

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unterstützen

Curry auf Rädern – Als Essenslieferant in Mumbai

Rückfragen bitte an die ZDF-Redaktion „auslandsjournal“, Diana
Zimmermann, Tel.: 06131 – 70-12985, oder Markus Wenniges, Tel.: 06131
– 70-12838.

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