Nach Informationen der ZDF-Kultursendung „aspekte“
hat der deutsche Künstler Gregor Schneider 2013 das Geburtshaus des
NS-Reichspropagandaministers Joseph Goebbels in seiner Heimatstadt
Rheydt (Nordrhein-Westfalen) erworben, um es künstlerisch zu
verändern. „aspekte“ zeigt am Freitag, 7. November 2014, 23.00 Uhr,
exklusiv erste Bilder.
Zu seiner Motivation sagt Schneider gegenüber dem ZDF: „Ich hatte
das Gefühl, dass dieses Haus in guten Händen bei mir ist. Ich glaube
nicht, dass es richtig gewesen wäre, dass hier eine junge Familie
einzieht, die nichts von der Geschichte weiß.“
Schneider sieht eine große Herausforderung in der künstlerischen
Auseinandersetzung mit dem Erbe des Geburtshauses eines
NS-Verbrechers. Nach der Dokumentation des Gebäudes arbeitet der
Künstler momentan an der Entkernung. Ob das Haus vollkommen
abgebrochen wird oder ein Neubau entsteht, ist noch nicht
entschieden. Einzelne Räume baut Schneider in seinem Atelier nach.
Sie werden Ende November in der Ausstellung „Unsubscribe“ in Warschau
in der Nationalen Kunstgalerie Zacheta gezeigt. Dort wird auch ein
Kunstwerk mit Abriss-Schutt ausgestellt, das anschließend nach Berlin
kommt. „aspekte“ wird über den Fortgang der Arbeit und über die
Diskussion über dieses Kunstwerk weiter berichten.
Gregor Schneider, der aus Rheydt stammt, ist für seine kontrovers
diskutierte Kunst bekannt. 2001 bekam er den Goldenen Löwen der
Biennale von Venedig für sein „Totes Haus u r“, einer künstlerischen
Bearbeitung seines eigenen Elternhauses. Schneider hatte unter
anderem mit seiner künstlerischen Interpretation der Kaaba 2007, dem
„Sterberaum“ und anderen Kunstprojekten öffentliche Diskussionen
ausgelöst. Zuletzt wurde sein Kunstwerk „totlast“, das er im Rahmen
der Ruhrtriennale geplant hatte, vom Bürgermeister der Stadt Duisburg
verhindert. Im Juni 2014 hat er in Pulheim Stommeln die ehemalige
Synagoge künstlerisch bearbeitet. Nun beschäftigt er sich erneut mit
einem Gebäude seiner Heimatstadt Rheydt. Das Haus, in dem Hitlers
Propagandaminister 1897 geboren wurde, macht er zu einem
Kunstprojekt.
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