Das ZDF hat die Einspeiseverträge mit den drei
großen Kabelnetzbetreibern Kabel Deutschland, Unitymedia und Kabel BW
fristgerecht gekündigt. Sie laufen damit zum 31. Dezember 2012 aus.
ZDF-Intendant Dr. Thomas Bellut begründet die Kündigung mit den neuen
und erfolgreichen Geschäftsmodellen der Kabelindustrie im Zuge der
Digitalisierung. Bellut: „Die Einspeisegebühr ist historisch
überholt. Es ist nicht mehr zu rechtfertigen, dass Gebühren an
Unternehmen gezahlt werden, die mit der Vermarktung unserer Programme
gutes Geld verdienen. Das ZDF geht sparsam mit Gebührengeldern um und
trägt dazu bei, dass der Rundfunkbeitrag stabil bleiben kann.“
Die Einspeisegebühr stammt aus der Frühzeit der Verkabelung
Deutschlands und sollte den teuren Aufbau der Kabelnetze
unterstützen. Soweit erkennbar, kassieren die Kabelanlagenbetreiber
in keinem anderen vergleichbaren europäischen Land sowohl bei den
TV-Sendern, als auch bei ihren Kabelkunden.
Bereits beim Abschluss der jetzt gekündigten Verträge im Jahr 2008
hatte das ZDF erklärt, dass es nach Ablauf nicht mehr weiter für die
Kabelverbreitung seiner Programme zahlen werde. Die KEF hat
dementsprechend für die Gebührenperiode ab 2013 auch keine
Finanzmittel für die Kabelverbreitung der ZDF-Angebote für die
Gebührenbemessung kalkuliert.
Das ZDF investiert in hoch attraktive Programminhalte,
insbesondere in den Bereichen Information, Bildung, Unterhaltung und
Sport. Es schafft gemeinsam mit anderen Sendern damit erst die
Voraussetzung für das Geschäftsmodell der Kabelunternehmen, die auch
ohne die Zahlung von Einspeiseentgelten ein eigenes wirtschaftliches
Interesse an der Verbreitung unserer Programme haben.
Die Kabeleinspeisung ist nicht mit der Verbreitung über Satellit
und Antenne (DVB-T) vergleichbar. Satelliten- beziehungsweise
Sendernetzbetreiber haben im Gegensatz zu den Kabelunternehmen keine
Endkundenbeziehungen. Sie vermieten vielmehr Übertragungskapazität
für die originäre Sendung von Rundfunkprogrammen. Die
Geschäftsmodelle werden dabei auch rechtlich unterschiedlich
behandelt und sind wirtschaftlich nicht vergleichbar.
Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
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