Michel Platini hat keine Eile. Das gehobene
Funktionärsleben ist mit 59 noch lange nicht zu Ende, da bleibt dem
Franzosen genug Zeit, Sepp Blatter zu beerben. Der Schweizer Chef des
Fußball-Weltverbandes Fifa wird für eine fünfte Amtszeit kandidieren
und im Laufe dieser Jahre die 80 überschreiten. Gewählt wird er, ganz
gewiss. Eine richtige Wahl gibt es auch gar nicht, weil der einzig
ernst zu nehmende Gegenspieler nun auch kapituliert vor der Macht des
Fifa-Präsidenten. Es ist einfacher, danach auf den Thron zu klettern.
So bleibt Blatter bis zum Ende, und so umstritten er ist, der Mann
hat seine Gefolgsleute und das Geschäft derart fest im Griff, dass
ein Herausfordern vergebliche Mühe wäre. Den Vorwurf, sein Erzfeind
kneife, ist dennoch plausibel. Platini schiebt vor, dass ihm der
Vorsitz des Europa-Verbandes genug gebe. Im Prinzip ist es Jacke wie
Hose. Die geschickt und geheim eingefädelten weltweiten
Machenschaften entziehen sich längst auch Kontrolleuren und
Aufklärern. Sie sind nur besseres Alibi. Alles wird bleiben wie es
immer war. Die große, integre Figur gibt es weit und breit nicht.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261
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