Die befristeten Aufenthaltsgenehmigungen, die
Italien für Flüchtlinge aus Tunesien ausstellt, bezeichnet Manfred
Schmidt als „außergewöhnlich“. Sie hätten „das alleinige Ziel, die
tunesischen Migranten aus Italien herauszubekommen“, sagt der
Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge im Interview
mit dem ZDF-Nachrichtenportal heute.de. „Das Vorgehen fordert die
europäische Gemeinschaft heraus.“ Schmidt distanziert sich von
Berlusconis Formulierung, bei der Flüchtlingswelle handele es sich um
einen „menschlichen Tsunami“.
Schmidt ist trotz der aktuellen Turbulenzen optimistisch, „dass
Europa ein einheitliches Asylverfahren hinbekommt. Bis dahin wird es
aber noch einige schwierige Diskussionen geben“.
Zur Lage in Deutschland sagt der Präsident des Bundesamtes für
Migration und Flüchtlinge: „Allein im letzten Jahr haben in
Deutschland 48°000 Menschen einen Antrag auf Asyl gestellt. Rund
10°000 Menschen haben wir Flüchtlingsschutz gewährt. Das heißt, wer
den Schutz der Bundesrepublik wirklich braucht, bekommt ihn auch.“
Zur Person:
Manfred Schmidt leitet seit Dezember 2010 das Bundesamt für
Migration und Flüchtlinge (BAMF). Die Behörde mit Hauptsitz in
Nürnberg ist die zentrale Anlaufstelle für Asylsuchende in
Deutschland. Der 51-Jährige ist Jurist.
Das komplette Interview ist zu sehen auf www.heute.de.
Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: +49-6131-70-12121
Telefon: +49-6131-70-12120
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