Wird auch in Deutschland bald Gas durch Fracking gefördert? 
Erdgasvorräte könnten den Bedarf bis 2040 decken
   22.02.2013 – Fracking ist eine relativ neue Methode, bislang 
unzugängliches Erdgas aus tiefen Gesteinsschichten zu fördern. Auch 
in Deutschland sind sehr ergiebige Lagerstätten ausgemacht worden. 
Ihre Erschließung könnte dazu führen, dass Erdgas mittelfristig 
deutlich preiswerter wird als heute. Die Förderung ist allerdings mit
Risiken verbunden, wie man heute schon in den USA sehen kann. Dort 
wird Fracking seit einigen Jahren massiv vorangetrieben – trotz 
großer Gefahren für das Grundwasser und obwohl in manchen 
Fördergebieten das Leitungswasser bereits soviel Methan enthält, dass
man es anzünden kann, wie NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in der ab 
heute erhältlichen erscheinenden Märzausgabe berichtet.
   Beim Fracking werden Millionen Liter Wasser mit giftigen 
Chemikalien in den Boden gepresst, um Risse im Gestein zu erzeugen 
und darüber bisher nicht erreichbare Gasreserven an die Erdoberfläche
zu bringen. In den USA stammt bereits mehr als ein Drittel des 
geförderten Erdgases aus tiefem Schiefergestein, und schon bald 
werden die USA mehr Erdgas verkaufen als importieren, so die 
Prognosen.
   Die ökonomischen Potentiale und die Aussicht auf eine wachsende 
Unabhängigkeit von den Ölstaaten sind äußerst attraktiv, aber der 
Schiefergasboom hat ökologisch viele Schattenseiten: Landschaften 
wurden geschädigt und Wasser verseucht, weil bei den Bohrungen 
offenbar Gas in die darüber liegenden Grundwasserschichten gelangt 
ist. Ursache dafür waren vermutlich fehlerhafte Ummantelungen der 
Bohrschächte. Außerdem werden beim Fracking rund 600 Chemikalien 
eingesetzt, von denen viele als giftig oder krebserregend gelten.
   Zurzeit werden auch in Deutschland überall die Schiefergasvorräte 
erkundet. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe 
schätzt die förderbare Menge auf bis zu 2,3 Billionen Kubikmeter. Das
könnte den Bedarf in Deutschland bis zum Jahr 2040 decken. In einem 
aktuellen Gutachten empfehlen vom Umweltbundesamt beauftragte 
Experten, die Methode des Frackings in Wasserschutzgebieten komplett 
zu verbieten. Anderswo soll vor jeder Bohrung eine 
Umweltverträglichkeitsprüfung zur Pflicht werden. Diesen Empfehlungen
hat sich jetzt auch Bundesumweltminister Altmeier angeschlossen und 
ein entsprechendes Gesetz für den Herbst angekündigt.
Über NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
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