Weltspiegel – Auslandskorrespondenten berichten | Am Sonntag, 14. Dezember 2025, um 18:30 Uhr vom WDR im Ersten

Weltspiegel – Auslandskorrespondenten berichten | Am Sonntag, 14. Dezember 2025, um 18:30 Uhr vom WDR im Ersten

Moderation: Isabel Schayani

Geplante Themen:

Russland: Ist ein Kompromiss überhaupt möglich?

Wie schaut man in Moskau auf die laufenden Verhandlungen mit der Ukraine, auf Trumps neue Sicherheitsstrategie und auf den Krieg? Und auf die Tatsache, dass Außenpolitik in Washington und Moskau jetzt eher „von Privatleuten gemacht wird“, wie es ein Moskauer Gesprächspartner mit kaum verhohlener Kritik formuliert: Um einen möglichen Frieden verhandeln nicht Politik-Profis, sondern der Immobilienmakler Whitkoff und der Trump-Schwiegersohn Kushner mit dem Investmentbanker Dmitrijew. Ina Ruck hat sich umgehört – bei russischen Politik-Experten und auch bei den Leuten auf Moskaus schon festlich geschmückten Straßen. (Autorin: Ina Ruck / ARD Moskau)

Usbekistan: Welterbe gegen Tourismus

Als touristische Top-Destination ist das Land in Europa kaum bekannt. In Asien mittlerweile schon: Allein in den ersten acht Monaten dieses Jahres stieg die Zahl der Besucher um fast 50 Prozent. Die meisten kommen aus den Nachbarländern, aber auch Russland, Indien, China und der Türkei. Ein Grund: Usbekistan besitzt mit seinen alten Städten Buchara und Samarkand Perlen islamischer Architektur und Kultur an der früheren Seidenstraße. Deswegen hat die UNESCO – die UN-Sonderorganisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur – ihnen den Weltkulturerbe-Status verliehen – und kürzlich in Samarkand ihre Generalversammlung abgehalten. Doch das Weltkulturerbe ist unter Druck geraten, durch die Touristen, die in Massen durch die Altertümer strömen. (Autor: Norbert Hahn / WDR Köln)

USA: Atomkraft für KI

Etwa 800 Millionen Menschen nutzen nach Unternehmensangaben wöchentlich ChatGPT. Das ist ein Zehntel der Weltbevölkerung. Der Chatbot ist das wichtigste Produkt der Firma OpenAI und hat einen weltweiten KI-Boom ausgelöst. Vor zehn Jahren wurde OpenAI als gemeinnützige Organisation gegründet und hat nicht nur die Tech-Branche nachhaltig verändert. Gerade im ländlichen Amerika bauen die großen Tech-Konzerne Rechenzentren, die sie für das Training ihrer KI-Modelle benötigen. Das Problem: Sie verbrauchen extrem viel Wasser und Strom. In Pennsylvania wird deshalb ein stillgelegter Atomreaktor wieder hochgefahren. Ausgerechnet an dem Ort, an dem einer der schlimmsten Reaktorunfälle der Geschichte passierte. Die einen freuen sich über Investitionen und neue Jobs. Andere fürchten Gefahren für Gesundheit und Natur. Wie geht es den Anwohnerinnen und Anwohnern? Und wo sieht der ChatGPT-Chef, Nick Turley aus Deutschland, die Zukunft Künstlicher Intelligenz? (Autoren: Nils Dampz und Sarah Schmidt / ARD USA)

Tschad: Ohne Geld die Welt retten?

Entwicklungsgelder sind rückläufig, Beispiel Tschad, in Afrika: In einem Flüchtlingscamp begleitet ein ARD-Team zwei Mitarbeiter vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, UNHCR. Sani Akilou ist ein sogenannter „Wash-Officer“, ein Ingenieur, der sich um die Hygiene und vor allem das Trinkwasser vor Ort kümmert. Die Leute haben oft keine Wahl, als verdrecktes Wasser zu nutzen, was ungesund ist. Auch Krankheiten wie Cholera brechen aus. Die Französin Charlotte Lepiniec hat im Tschad eine ganz andere Aufgabe. Sie will herausfinden, wie viele Kinder in den Camps sind und derzeit in die Schule gehen können. Sie ist beim UNHCR für Bildung zuständig. Die Realität, auf die sie trifft: 130 Kinder in einer Klasse und davon 60 das erste Mal in der Schule, und das ist kein Einzelfall, berichtet sie. Die Lehrer bekommen maximal 90 Euro Lohn im Monat – selbst im Tschad ist das nicht viel. (Autor: Tobias Dammers / WDR Köln)

Kenia: Computerschule in der Wüste

Mitten in einer der ärmsten Gegenden Kenias liegt ein hoch modernes IT-Zentrum. Im hohen Norden am Rande des Turkana Sees werden junge Frauen und Männer fit gemacht für die digitale Welt. Wo es sonst kaum Bildung gibt, haben die „Learning Lions“ die Möglichkeit an und mit Handys und Computern zu arbeiten. Die Ausbildung ist kostenlos. Finanziert wird die Schule von unterschiedlichen Stiftungen und privaten Spenden. Ob Webdesign oder einfache digitale Kenntnisse, um einen kleinen Laden zu eröffnen – all das soll die Schüler einmal befähigen kleine eigene Unternehmen zu gründen. Das Projekt will der hohen Jugendarbeitslosigkeit in abgelegenen Gegenden entgegenwirken. Dank Solarenergie und Hotspots funktioniert das Homeoffice jetzt auch in der Wüste. Hinter dem Projekt steckt als Mitbegründer der Ur-Ur- Enkel des letzten Bayrischen Königs Prinz Ludwig. (Autorin: Caroline Imlau / ARD Nairobi)

Australien: Postbote ohne Weihnachtsstress

Weihnachten steht vor der Tür und viele von uns versuchen mal wieder auf den letzten Drücker, Pakete zu verschicken oder online Geschenke zu bestellen. Das ist auch in Australien so. Allerdings sollte man dort ein bisschen mehr Zeit einplanen für die Lieferung. Die Entfernungen im Outback sind gigantisch, manche Orte sind hunderte Kilometer voneinander entfernt, verbunden nur durch staubige Schotterstraßen. Wer bringt da eigentlich die Post? Zum Beispiel Jamie Black. Der 46-Jährige ist ein sogenannter „Outback-Postie“. Auf einer der längsten Routen des Kontinents, wo man an einem Tag gerade mal einer Handvoll Menschen begegnet – hin und zurück mehr als 800 Kilometer über Schotterpisten. (Autor: Florian Bahrdt / ARD Singapur)

Weltspiegel-Podcast: Ohne Geld die Welt retten?

Moderation Podcast: Janina Werner

Redaktion: Heribert Roth

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