WELT-Literaturpreis 2012 für Zeruya Shalev

Für ihr literarisches Gesamtwerk erhält die
israelische Schriftstellerin Zeruya Shalev den WELT-Literaturpreis
des Jahres 2012. Der Preis wird am 9. November 2012 im Rahmen eines
Festaktes im Berliner Axel-Springer-Haus übergeben.

In der Begründung der Jury heißt es: „Die Prosa von Zeruya Shalev
zeichnet sich aus durch große sprachliche Magie, die mit der
Atemlosigkeit eines wahren Erzählgewitters auf den Leser
heruntergeht. In mehreren Romanen hat sich Zeruya Shalev vor allem
mit der Dynamik der modernen Familie beschäftigt, ihr Zerbrechen
geschildert und das Suchen nach neuen Formen. Vor allem mit dem
jüngsten Roman –Für den Rest des Lebens– rückt sie auch auf bewegende
Weise die Veränderungen des israelischen Staates von der Gründung bis
heute in den Blick: über vier Generationen hinweg spannt sich hier
ein Bogen, der kritisch, aber voller Einfühlung und Verständnis den
status quo eines Landes fixiert, das mit demokratischen Mitteln einer
Vielfalt von Bedrohungen widersteht.“

Zeruya Shalev wurde am 13. April 1959 im Kibbuz Kinneret am See
Genezareth in Galiläa, Israel, geboren und wuchs in dem Dorf Bet Berl
auf. Nach einem Studium der Bibelwissenschaften an der Hebräischen
Universität Jerusalem arbeitete sie als Verlagslektorin und freie
Schriftstellerin. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Jerusalem. Ihre
Hauptwerke, mittlerweile in 22 Sprachen übersetzt, sind die Romane
„Liebesleben“ (2000), „Mann und Frau“ (2002), „Späte Familie“ (2005)
und „Für den Rest des Lebens“ (2012).

Nach Albert Ostermaier (2011), Claude Lanzmann (2010), Philip Roth
(2009), Hans Keilson (2008), Daniel Kehlmann (2007), Rüdiger
Safranski (2006), Yasmina Réza (2005), Amos Oz (2004), Jeffrey
Eugenides (2003), Leon de Winter (2002), Pat Barker (2001), Imre
Kertész (2000) und Bernhard Schlink (1999) ist Zeruya Shalev die
vierzehnte WELT-Literaturpreisträgerin. Der mit 10.000 Euro dotierte
Preis erinnert an Willy Haas, der 1925 „Die literarische Welt“
gründete. Ausgezeichnet werden ein einzelnes Buch oder ein
Gesamtwerk. Zur Jury gehören der britische Verleger Lord George
Weidenfeld, der Schriftsteller und Juraprofessor Bernhard Schlink,
die Herausgeberin der „Literarischen Welt“, Dr. Rachel Salamander,
sowie Dr. Tilman Krause, Literaturredakteur der WELT.

Pressekontakt:
Michael Schneider
Tel: +49 30 2591 77644
michael.schneider@axelspringer.de

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