Man hätte den Erweiterungsbau der Küppersmühle auch
neben das Museum setzen können. Dort ruht jetzt das Stahlgerüst des
spektakulären Aufsatzes wie eine Ruine hochfliegender Träume. Die
Parterre-Erweiterung aber hätte bescheiden ausgesehen und gar nicht
schön, das war schon im Modell zu erkennen. Also packte der Architekt
Jacques Herzog, heute berüchtigt für die Elbphilharmonie, den
Modell-Baukörper und setzte ihn auf die Silos – das Ei des Kolumbus
in Quaderform, wie es schien, die Kunstwelt würde nach Duisburg
pilgern. Denkmalpflegerische Einwände wurden beiseitegewischt. Man
kratzte die geschätzten Baukosten von 30 Millionen zusammen, beim
Land, bei Evonik und den Sammlern, deren Nachkriegskunst-Schätze die
Küppersmühle zum Museum machen. Der Bau wurde immer teurer, dann kam
der Pfusch dazu, jetzt könnte er 69 Millionen kosten. Sie nicht
aufzubringen hieße aber, ein Schlüsselgebäude des Duisburger
Innenhafens zur Investitionsruine zu machen und die Entwicklung
dieses Hoffnungs-Stadtteils zu gefährden. Duisburg wäre einmal mehr
an seinem Ehrgeiz gescheitert. So oder so steht die Stadt nun als
Pechmarie des Reviers da.
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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