WAZ: Jauch bei der ARD – Koste es, was er wolle. Kommentar von Frank Preuß

Günther Jauch gibt es nicht im Sonderangebot. Seine
Beliebtheitswerte in der Republik sind einmalig, seine Auszeichnungen
ungezählt, seine Qualitäten als Infotainer unbestritten. Und man muss
nicht einmal so smart sein wie dieser allgegenwärtige
Fernsehplauderer, um den eigenen Preis mühelos in die Höhe zu
treiben. Man muss sich nur die verzweifelten Bemühungen der ARD zu
Gemüte führen, sich mit ihm endlich schmücken zu können. Koste es,
was er wolle. Und er will viel. Viel mehr als Anne will. Warum auch
nicht?

Die Frage, ob er sein Geld wert ist, lässt sich schwerlich nur an
der Einschaltquote bemessen. Die Zahl derer, die sich auch noch den
22. Polit-Talk der Woche gönnen, kann man wohl kaum spürbar steigern.
Dem Ersten geht es eher um das Image des Senders, um den
vermeintlichen Coup, der erst einer wäre, eiste man Jauch von RTL
los. Das aber lässt er logischerweise nicht zu. Jauch will alles,
will Geld, will Quote, will seiner Karriere mit der abendlichen Runde
in seriösem Umfeld den allerletzten Schliff geben.

Die ARD-Bosse, denen es nicht mehr peinlich ist, ihre Stars mit
den privaten Schmuddelkindern zu teilen, schwärmen von einer
„Schärfung des Profils“. Irgendwie muss man diese teure Nummer ja
rechtfertigen.

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