Die Theaterlandschaft des Ruhrgebiets hat echte 
Metropolen-Qualitäten. Es weiß nur kaum jemand, der jenseits des 
Reviers lebt. Denn diese Theaterlandschaft ist viel mehr ein Spiegel 
der Region, als ihr recht sein kann. Bislang schmiedet nämlich noch 
jede Bühne ihren Spielplan für sich und jedes Haus verkauft auch 
seine Eintrittskarten auf eigene Weise.
   In den Theatern wird applaudiert statt gebetet, aber sie sind so 
etwas wie die weltlichen Kirchtürme des Reviers. So, wie bei der 
Raumplanung, bei den Bussen und Bahnen, bei den Sportstätten 
wurschteln die Städte nebeneinander her. Und sich meistens auch durch
die Löcher ihrer Haushalte.
   Deshalb ist es ein gutes Zeichen, dass sich die elf städtischen 
Musik- und Schauspielbühnen zwischen Moers und Hagen nun zu den 
Ruhr-Bühnen zusammenschließen. Es wird gewiss mehr dabei herauskommen
als ein gemeinsames Plakat. Die 20 Ruhrkunstmuseen haben, angestiftet
durch die Kulturhauptstadt Ruhr.2010, das bewiesen – die große 
„China8“-Ausstellung ist nur ein Beleg dafür.
   Und wenn nun ein Ruck durch die Theaterszene geht, kann das der 
nächste Beweis dafür sein, was alle längst wissen: Einigkeit macht 
stark.
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