Vor dem Manipulationsprozess um den THW Kiel: Ex-Manager Uwe Schwenker bricht sein Schweigen

Kurz vor Beginn des Strafprozesses um die
angebliche Manipulationsaffäre beim deutschen Handball-Rekordmeister
THW Kiel hat sich Ex-Manager Uwe Schwenker auf NDR Info erstmals seit
Monaten zu dem Fall geäußert.

Der 52-Jährige ist wie der frühere THW-Trainer Zvonimir „Noka“
Serdarusic wegen Untreue beziehungsweise Beihilfe zur Untreue sowie
Bestechung im geschäftlichen Verkehr vor dem Kieler Landgericht
angeklagt. Die beiden sollen die zwei polnischen Schiedsrichter des
Champions-League-Final-Rückspiels 2007 bestochen haben. Damals setzte
sich der THW Kiel gegen die SG Flensburg-Handewitt durch.

Sein Schweigen in den vergangenen Monaten begründete Schwenker im
Gespräch mit dem Nachrichtenradio NDR Info mit dem Druck der
Öffentlichkeit. „Es ist – man kann schon sagen – ein Medien-Tsunami
über mich hinübergegangen, dem man nur schwer standhalten kann. Ich
sah keine andere Chance, als erst mal abzutauchen, abzuwarten und zu
hoffen, dass die Dinge sich mit ein bisschen Abstand versachlichen.“
Er sei froh, dass der Prozess jetzt beginne. Endlich werde „auch zur
Sprache kommen, was wirklich gelaufen ist“. Es sei sehr viel
spekuliert worden.

Auf die Vorwürfe gegen ihn wollte Schwenker nicht konkret
eingehen. „Zu den inhaltlichen Fragen des Verfahrens kann und will
ich keine Stellung nehmen“, so der ehemalige THW-Manager. Er hoffe,
dass der Prozess bis zum Jahresende abgeschlossen sein wird.
Schwenker hat wie Serdarusic bisher jegliche Schuld in der
angeblichen Manipulationsaffäre bestritten.

Zu seinem Ex-Verein hat der frühere Handball-Nationalspieler
Schwenker nach eigenen Worten noch immer eine enge Beziehung. „Ich
liebe diese Sportart und ich liebe den THW Kiel. Es gibt diese große
Verbundenheit natürlich immer noch zu vielen Spielern und zu Alfred
Gislason“, dem aktuellen Trainer.

Schwenker war fast 30 Jahre lang Spieler und Manager beim
deutschen Handball-Rekordmeister. „Ich habe, glaube ich, auch eine
große Lebensleistung für den THW vollbracht. Dass der Verein zu einem
der Top-Klubs Europas aufgestiegen ist, ist sicherlich durch meine
Mitwirkung geschehen. Und vor dem Hintergrund kann ich nicht
einsehen, warum ich mich hier in Kiel verstecken sollte.“ Noch immer
besucht Schwenker regelmäßig die Heimspiele der Kieler. Er hat seinen
festen Sitzplatz.

Zu Spekulationen über eine spätere Rückkehr zum THW wollte er sich
nicht äußern. „Ich habe erst mal diese Baustelle abzuarbeiten“, so
Schwenker. Über seine Zukunft nach dem Prozess mache er sich im
Moment noch keine Gedanken.

Zitate frei bei Nennung NDR Info.

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