Ulrike Draesner erhielt Christine Lavant Preis 2025

Matinee und Preisverleihung mit Schauspielerin Sophie von Kessel und den Musikern Edgar Unterkirchner, Hannah Senfter und Ton? Feinig im RadioKulturhaus Wien.

Das Programm der Jubiläums-Matinee am Sonntag, 5. Oktober 2025 aus Anlass der Überreichung des zehnten Christine Lavant Preises an Ulrike Draesner hat an die 200 Besucher fast zwei Stunden in seinen Bann gezogen.

Unter den zahlreichen Gästen: Maler Valentin Oman, Gertrud Aichem-Degreif, Kulturattachee der Deutschen Botschaft, Kathrin Schmidt und Yevgeniy Breyger, Lavant Preisträger 2016 und 2023, Robert Huez vom Literaturhaus Wien, Fotokünstlerin Theres Cassini, Lavant-Fotograf Ernst Peter Prokop, sowie die Mitglieder des Vorstands und Literarischen Beirats der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft mit Protektor Hans Schmid.

Andreas Unterweger, Mitglied des Literarischen Beirats und der Jury, hielt die Laudatio.

Manfred Müller, Gudrun Hamböck, Andreas Unterweger, Erich Klein, Alma Vallazza, und Karin S. Wozonig entschieden sich für Ulrike Draesner – der Lyrikerin, Romanautorin, Essayistin und Übersetzerin, die zu den profiliertesten Schriftstellerinnen des deutschen Sprachraums zählt.

Hier die Begründung der Jury:

„Ulrike Draesner überzeugte die Jury mit ihrem ebenso vielfältigen wie umfangreichen Gesamtwerk. Sowohl ihre Gedichtbände als auch ihre Romane gehören seit Jahrzehnten zum Lesenswertesten, was die deutschsprachige Gegenwartsliteratur zu bieten hat.

Mit Themen wie Erinnerung und Körperlichkeit, Vertreibung und Flucht sowie Neuinterpretationen von Geschichte und Mythen aus Frauenperspektive behandelt die Autorin im Großen wie im Kleinen die drängenden Fragen unserer Zeit. Ihre Freude am Erzählen und der auch physischen Wirkmacht poetischer Sprache ist ansteckend, fast unmerklich werden dabei die Grenzen unserer Wahrnehmung von Literatur und Welt erweitert.

Ulrike Draesners Bücher sind sprachlich anspruchsvoll, aber nie überfordernd, lehrreich, aber nie belehrend. Ob sie nun das Entstehen menschlichen Sprechens in einem mehrspaltigen Versepos darstellt oder heiter über die Wechseljahre philosophiert: Sie schreibt Literatur, die uns alle angeht, Literatur, die man gerne rezipiert, kurz: Literatur, wie sie heute gebraucht wird.“

Zu Ulrike Draesner

Ulrike Draesner stammt aus München. Sie studierte an den Universitäten München, Salamanca und Oxford Anglistik, Germanistik und Philosophie und arbeitete als wissenschaftliche Assistentin am Münchner Institut für Deutsche Philologie. Im Jahre 1993 gab sie ihre wissenschaftliche Laufbahn zugunsten der schriftstellerischen Arbeit auf. Seit 2018 ist sie Professorin für Deutsche Literatur und Erasmus-Koordinatorin am Deutschen Literaturinstitut Leipzig.

Ulrike Draesner verfasst in erster Linie Lyrik und Prosa. Sie arbeitet häufig zusammen mit bildenden Künstlern und Schriftstellerkollegen an sogenannten „intermedialen“ Projekten. Dabei treten Draesners Texte mit Kunstformen wie Bildhauerei, Aktionskunst und Musik in ein Spannungsverhältnis.

Bis jetzt liegen weit über 20 Buchveröffentlichungen vor, – u.a. Subsong.Gedichte. 2014, Eine Frau wird älter. Ein Aufbruch 2018, Schwitters.Roman 2018, doggerland.Gedicht 2021, Die Verwandelten. Roman 2023

Im Sommer dieses Jahres sind penelopes sch( )iff. postepos über den größten Mythos der abendländischen Kulturgeschichte im Penguin Verlag erschienen sowie im Wallstein Verlag ihre Göttinger Lichtenberg-Poetik-Vorlesung unter dem Titel Sich ein Herz fassen.

Ihr Werk wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, u.a. dem Eichendorff-Literaturpreis, dem Gertrud-Kolmar-Preis, der Frankfurter Poetik-Dozentur, dem Usedomer Literaturpreis. Im Jahre 2021 erhielt Draesner den mit 50.000 Euro dotierten Großen Preis des Deutschen Literaturfonds „Ulrike Draesner konfrontiert uns mit Unvereinbarem und Schmerz. Sie experimentiert mit literarischen Formen und fordert die Sprache heraus, ohne ihr Publikum dabei aus den Augen zu verlieren. Ihre Lust am Erzählen und an der Wirkungskraft des Wortes ist in jedem Band zu spüren – gleich ob Prosa, Lyrik oder Essay – und sie ist so ansteckend, dass ihr die Jury den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds 2021 zuspricht.“

Ulrike Draesner ist auch als Übersetzerin tätig. Von ihr stammen auch einige Übersetzungen aus dem Englischen, darunter zwei Bände der 2020 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichneten amerikanischen Lyrikerin Louise Glück.

Die vollständige Laudatio von Andreas Unterweger und die Dankesrede von Ulrike Draesner finden Sie in Kürze auf unserer Website:
www.christine-lavant.com

Martin Traxl moderierte die Matinee und Preisverleihung, Julian Pölsler führte Regie.

Das RadioKulturhaus lieferte ein Live-Streaming, ORF III sendet zeitversetzt die gesamte Verleihung und Matinee am 11. Oktober um 9 Uhr.

Alle Fotos der Matinee und Verleihung finden Sie in der APA Fotogalerie:

https://www.apa-fotoservice.at/galerie/39403

Sponsoren, Förderer, Mitglieder

Die Aktivitäten der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft, im Besonderen die Dotierung des Christine Lavant Preises mit Matinee und Preisverleihung, werden von der KELAG, der Berndorf Privatstiftung, dem Land Kärnten, der Hans Schmid Privatstiftung und durch Beiträge der Fördernden und Ordentlichen Mitglieder der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft finanziell unterstützt.

Weitere Informationen zur Internationalen Christine Lavant Gesellschaft finden Sie auf der Website www.christine-lavant.com

Weitere Bilder in der APA-Fotogalerie (https://www.apa-fotoservice.at/galerie/39403)

Pressekontakt:

Mag. Dr. Manfred Müller

Vorsitzender des Literarischen Beirats

E-Mail: office@ogl.at

Dr. Hans Gasser

Präsident der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft

E-Mail: hans.gasser@christine-lavant.com

Original-Content von: Internationale Christine Lavant Gesellschaft, übermittelt durch news aktuell

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