Der diesjährige Sonderpreis 
für herausragende darstellerische Leistungen wird an Bibiana Beglau, 
Franziska Hartmann und Joachim Król verliehen. Die Jury begründet 
ihre Entscheidung so: „Die drei Protagonisten in Jan Bonnys „Über 
Barbarossaplatz“ (WDR) lassen uns in drei verwundete Seelen blicken 
und zwingen uns, die Wohlfühlzone zu verlassen. Bibiana Beglau spielt
die Psychologin Greta als eine Frau, in der die Trauer um den 
Ehemann, der sich selbst getötet hat, allzu lange vergeblich 
versucht, die disziplinierte Fassade zu durchbrechen. Bibiana Beglau 
legt diesen Weg von Kontrolle zum Selbstverlust mit größter 
Virtuosität zurück. Franziska Hartmann spielt Stefanie, eine junge 
Frau zwischen Selbstzerfleischung und amoklaufender Sexualität, mit 
einer Intensität, wie sie auf deutschen Fernsehbildschirmen absolut 
ungewöhnlich ist. Zwischen diesen beiden weiblichen Extremfiguren 
bewegt sich Joachim Król als emeritierter Psychologieprofessor, dem 
es nicht gelingt, sich aus dem Schatten seines toten Übervaters zu 
befreien, mit ergreifender Rast- und Ratlosigkeit.“
   Gebhard Henke, Leiter des WDR Programmbereichs Fernsehfilm, Kino 
und Serie und bei dieser WDR-Eigenproduktion gleichzeitig Produzent: 
„Wir freuen uns sehr, dass diese kontrovers diskutierte Produktion in
Baden-Baden so großen Zuspruch bei der Jury bekommen hat. Bei Bibiana
Beglau, Franziska Hartmann und Joachim Król bedanke ich mich für ihr 
großartiges und unerschrockenes Spiel. Jan Bonny und uns im WDR 
reizte es, angesichts der selten gewordenen fiktionalen 
Eigenproduktionen im WDR, einen neuen und ungewohnten erzählerischen 
Weg zu beschreiten, der sich der Realität und den Figuren unmittelbar
direkt, schonungslos und schroff annähert. Wir wollten einen 
–poetischen Realismus– wagen, der sich vornimmt, von den rauen und 
unverstellten Seiten verletzter Seelen in einer lauten und hektischen
Welt zu erzählen. Entstanden ist ein den Zuschauer fordernder Film 
der die konventionelle Narration verlässt, der sicherlich aufgrund 
seiner Ruppigkeit und der Explizitheit, mit der er den Menschen als 
sexuelles Wesen mit all seinen Abgründen zeigt, verstören kann.“ 
Erstsendetermin von „Über Barbarossaplatz“ war am 28. März 2017, 
22.45 Uhr, Das Erste.
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