Noch bevor die erste Hochrechnung am Montagnachmittag
auf Sendung ging, sprach eine aufgekratzte Reporterin von der Dritten
Republik, die man sich nun im Hauptsitz des Partito Democratico in
Rom erwarte. Ein Neustart, diesem müsse sich Italien nun unter der
Führung einer Mitte-links-Koalition stellen. Ein Neustart? Nach
allem, was während eines hektischen Wahlabends abzusehen war, sieht
eine Stunde Null durchaus anders aus. Im Gegenteil: Bei dieser Wahl
kam die zweite italienische
Die Protestwelle ist nun endgültig aus den
südeuropäischen Krisenstaaten nach Osten übergeschwappt – nach
Bulgarien, ins ärmste Land der Europäischen Union. Aber gerade dort
wird das Paradoxe an dieser breiten sozialen Bewegung des Zorns und
der Verzweiflung offensichtlich: Die Bulgaren demonstrieren gegen
Armut, Arbeitslosigkeit und steigende Lebenshaltungskosten. Sie
können damit zwar – wie vergangene Woche – Regierungen zu Fall
bringen. Doch an ihrer misslic
Salzburg überschattet von den Dimensionen her
sicherlich die Finanzflops anderer Länder, doch ansonsten überwiegen
die Parallelitäten: Die Spekulationsblasen der Länder werden so lange
geleugnet, bis sie platzen. Und selbst wenn der Schaden angerichtet
ist, wird noch versucht, zu vertuschen. Beispiel gefällig? Wiens
Bürgermeister Michael Häupl rühmt sich, dass die Hauptstadt keine
giftigen Derivate angefasst hat. Dabei hätte der SP-Grande den
B&u
In Salzburg wird seit Auffliegen der
Spekulationsaffäre ziemlich getäuscht. Kein Schaden sei entstanden –
diese und ähnliche Beschwichtigungen waren vom zurückgetretenen
Finanzlandesrat David Brenner zu hören. Gabi Burgstaller bemüht sich
redlich, diese Märchen zu verbreiten. Die SP-Führung des Landes
scheut nicht davor zurück, mit der Auswahl der "richtigen" Berater
die Ergebnisse der Aufarbeitung in die gewünschte Richtung zu lenken.
Naturgemäß gab es Befürchtungen, dass die Ski-WM in
Schladming dazu benützt wird, dem spezifisch interessierten Teil der
Welt zu zeigen, wie man Chauvinismus in den Alpen zelebriert. Die
insgesamt rund 300.000 Zuschauer jedoch, die den spektakulären Rahmen
bildeten bei den elf Bewerben auf der Planai, boten eine andere, sehr
gute Vorstellung.
Schon wurde besonders laut getrötet und gebrüllt und heftig
gewachelt, wenn die Unsrigen die Piste schmückten, und
Die Flüchtlinge in der Votivkirche können einem von
Herzen leidtun. Da sitzen sie nun schon seit fast zwei Monaten in
einem eiskalten Gotteshaus, fasten, hungern und träumen von einem
Gandhi-Wunder, bei dem gewaltloser Widerstand sie am Ende siegen
lässt.
Das ist nur leider nicht so einfach. Denn Österreich ist ein
Rechtsstaat, dessen Gesetze einzuhalten sind, und diesen läuft
zumindest die Forderung nach einem Aufenthaltsrecht für alle
Protestierenden zuwider.
Die Aktionen des Kim-Regimes in Nordkorea seien
völlig unvorhersehbar, ja manchmal sogar ausgesprochen verrückt – das
ist der Tenor, der durch viele Einschätzungen klingt, wenn Pjöngjang
politisch wieder einmal auf die große Pauke haut. Wer ein wenig an
dieser quasi orthodoxen Interpretation kratzt, der wird feststellen,
dass es durchaus so etwas wie ein nachvollziehbares, beinahe
zwingendes Muster im Konflikt der Nordkoreaner mit der
internationalen Gemeinschaft gibt:
Die Rücktrittsankündigung von Papst Benedikt XVI. kam
überraschend. Dass – unabhängig von der Position und vom Alter –
jemand sagt, er fühle sich den Anforderungen in einer Spitzenposition
nicht mehr gewachsen, weil seine Kräfte nicht mehr ausreichen, ist
mutig. Erst recht in der katholischen Kirche, in der die höchsten
Positionen nur Männern vorbehalten sind – und zwar solchen, die im
"normalen Berufsleben" längst in Pension wären. Jos
Vor einem Jahr, am ersten Jahrestag des Falls des
Regimes von Hosni Mubarak, waren die Parlamentswahlen in Ägypten
bereits geschlagen. Sie hatten den Islamisten – Muslimbrüdern und
Salafisten zusammen – eine absoluten Mehrheit gebracht. Dennoch wurde
die entscheidende politische Auseinandersetzung für die Übergangszeit
damals noch als jene zwischen der Armee – die am 11. Februar 2011
Hosni Mubarak heimgeschickt hatte, weil er ihr mehr schadete als
nützte – und den zivile
Die Staats- und Regierungschefs in Europa sind
seltsame Wesen. Wenn sie sich – wie vor drei Jahren – in einer
Situation vorfinden, dass Banken und Währungsunion zusammenbrechen
könnten, sind sie über Nacht in der Lage, sich zu einigen und
hunderte Milliarden auf den EU-Tisch zur Krisenbewältigung zu werfen.
Oder wenn – wie im Fall von Libyen 2011 oder heute Mali – Massaker
und Menschenrechtstragödien drohen, sind manche bereit, tausende
Soldaten in einen Kriegseinsatz zu