Europa ist nicht nur in seinen Wirtschaftsturbulenzen
gefangen, sondern durchlebt auch eine Krise der kritischen
Auseinandersetzung und Berichterstattung mit dem Thema. Ein Teil der
Medien und Ökonomen, die der Politik auf die Finger schauen,
operieren selbst im Krisenmodus. Sie tragen nicht zum besseren
Verständnis der komplexen Zusammenhänge in Europa bei, sondern sorgen
im Gegenteil für eine Entfremdung zwischen Politikern und Wählern und
betreiben mitunter Panikmache
Wie "Waisenkinder" seien die Venezolaner von ihrem am
Dienstag verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez zurückgelassen worden,
sagte Vizepräsident Nicolás Maduro. Und tatsächlich ist fraglich, ob
ohne den von den Armen verehrten Caudillo das Projekt eines
neuartigen Sozialismus von Dauer sein kann. Chávez-Gegner im US-Exil
feiern bereits ihren baldigen Sieg.
International schmiedete Chávez Allianzen mit allen US-Feinden, vom
Iran bis Syrien.
In Kärnten ist endgültig die Sonne vom Himmel
gefallen. Das System Jörg Haider ist eingestürzt. Standen bei der
vergangenen Landtagswahl 2009 noch viele seiner Landsleute im Banne
des plötzlichen Todes Haiders, so hat die Aufarbeitung seines Erbes
bei vielen zur Erkenntnis geführt: Er hat uns betrogen. Es dauerte in
Kärnten länger als anderswo, bis diese Einsicht sickerte. Schließlich
haben viele Kärntnerinnen und Kärntner von diesem auf po
Deal abgeschlossen! Die Begeisterung über eine
Einigung auf die Begrenzung von Bonuszahlungen für Bankmanager war
den Verhandlern in Brüssel anzumerken. Sie strahlten um die Wette.
Verständlich. Ihnen winkt nun zwar nicht mehr Geld, aber zumindest
eine politische Dividende in Form von Applaus durch die Mehrheit der
Wähler in praktisch allen Ländern der EU. Das kann man nicht gerade
von vielen Maßnahmen behaupten, die in EU und Eurozone in den
vergangenen Jahre
In Kärnten hat längst die Justiz von der Politik die
Regie übernommen. Die Aufarbeitung des unseligen Systems Jörg Haider
hat zu Verurteilungen und trotz des heftigen Widerstands der mit
einer Mehrheit regierenden FPK zu vorgezogenen Neuwahlen geführt: Am
Sonntag sind in Kärnten erst einmal die Bürgerinnen und Bürger am
Wort, das könnte zu einem weiteren Austausch des politischen
Personals führen. Aber so genau weiß man das bei den Kär
Noch bevor die erste Hochrechnung am Montagnachmittag
auf Sendung ging, sprach eine aufgekratzte Reporterin von der Dritten
Republik, die man sich nun im Hauptsitz des Partito Democratico in
Rom erwarte. Ein Neustart, diesem müsse sich Italien nun unter der
Führung einer Mitte-links-Koalition stellen. Ein Neustart? Nach
allem, was während eines hektischen Wahlabends abzusehen war, sieht
eine Stunde Null durchaus anders aus. Im Gegenteil: Bei dieser Wahl
kam die zweite italienische
Die Protestwelle ist nun endgültig aus den
südeuropäischen Krisenstaaten nach Osten übergeschwappt – nach
Bulgarien, ins ärmste Land der Europäischen Union. Aber gerade dort
wird das Paradoxe an dieser breiten sozialen Bewegung des Zorns und
der Verzweiflung offensichtlich: Die Bulgaren demonstrieren gegen
Armut, Arbeitslosigkeit und steigende Lebenshaltungskosten. Sie
können damit zwar – wie vergangene Woche – Regierungen zu Fall
bringen. Doch an ihrer misslic
Salzburg überschattet von den Dimensionen her
sicherlich die Finanzflops anderer Länder, doch ansonsten überwiegen
die Parallelitäten: Die Spekulationsblasen der Länder werden so lange
geleugnet, bis sie platzen. Und selbst wenn der Schaden angerichtet
ist, wird noch versucht, zu vertuschen. Beispiel gefällig? Wiens
Bürgermeister Michael Häupl rühmt sich, dass die Hauptstadt keine
giftigen Derivate angefasst hat. Dabei hätte der SP-Grande den
B&u
In Salzburg wird seit Auffliegen der
Spekulationsaffäre ziemlich getäuscht. Kein Schaden sei entstanden –
diese und ähnliche Beschwichtigungen waren vom zurückgetretenen
Finanzlandesrat David Brenner zu hören. Gabi Burgstaller bemüht sich
redlich, diese Märchen zu verbreiten. Die SP-Führung des Landes
scheut nicht davor zurück, mit der Auswahl der "richtigen" Berater
die Ergebnisse der Aufarbeitung in die gewünschte Richtung zu lenken.
Naturgemäß gab es Befürchtungen, dass die Ski-WM in
Schladming dazu benützt wird, dem spezifisch interessierten Teil der
Welt zu zeigen, wie man Chauvinismus in den Alpen zelebriert. Die
insgesamt rund 300.000 Zuschauer jedoch, die den spektakulären Rahmen
bildeten bei den elf Bewerben auf der Planai, boten eine andere, sehr
gute Vorstellung.
Schon wurde besonders laut getrötet und gebrüllt und heftig
gewachelt, wenn die Unsrigen die Piste schmückten, und