Es klingt wie eines jener Ereignisse, die eine
Zeitenwende einläuten: Die großen Schwellenländer Brasilien,
Russland, Indien, China und Südafrika, die dank eines Einfalls eines
Ökonomen von Goldman Sachs Brics genannt werden, schließen sich
zusammen und fordern mit der Gründung einer eigenen Entwicklungsbank
die Säulen der bestehenden Weltwirtschaftsordnung, den
Internationalen Währungsfonds und die Weltbank, heraus. Ist dies der
Anfang vom Ende der
Beim Abrechnen mit politischen Versagern sind die
Freiheitlichen unerbittlich. Kaum eine Woche vergeht, in der blaue
Politiker nicht den Kopf irgendeines Kollegen fordern – sofern dieser
in einer anderen Partei sitzt. In den eigenen Reihen hingegen gilt
Renitenz vor Rücktritt. Da führt eine Partie ein Land an den Rand der
Pleite, watet hüfttief durch den Korruptionssumpf, vertreibt mehr als
die Hälfte der Wähler – und klammert sich dennoch ungeniert an die in
Beschlag ge
Zypern ist gerettet, aber das Vertrauen ist dahin –
und zwar jenes der Bürger in den Euro, in die Europäische Union und
die Lösungsfähigkeit von Politikern. Das miserable Krisenmanagement
hat nachhaltigere Folgen als das monatelange Tauziehen um finanzielle
Hilfen für Griechenland. Dieser Vertrauensverlust bei der Bevölkerung
wiegt noch schwerer als Reaktionen an den Börsen, die diesmal
überraschend verhalten ausfielen. Dass sich jetzt selbst dem
europ&aum
Es ist das fünfte oder das achte Mal, dass sie es
sagen. Die Rechnungen über die PKK und Abdullah Öcalan sind
unterschiedlich, aber die Zahl ist ohne Belang: Dieses Mal hat der
Gründer der kurdischen Untergrundbewegung seine Brigaden nicht nur
zur Waffenruhe, sondern auch zum Abzug aus der Türkei aufgerufen –
und dies im Rahmen laufender Gespräche mit dem türkischen Staat. Es
geht um historischen Durchbruch oder um historisches Scheitern. Ein
Ende des bewaffnet
Es ist reiner Zufall, dass José Manuel Barroso
ausgerechnet auf dem Höhepunkt der Zypernkrise bei Dmitri Medwedew in
Moskau antanzt. Das Treffen des Kommissionschefs mit dem russischen
Premier war – wie viele zuvor – seit langem geplant. Der Austausch
sollte der Pflege der wechselseitigen Beziehungen dienen, die nicht
sehr gut sind. Russland fühlt sich generell benachteiligt, bei
Energie, Verkehr, Handel (Stichwort: Visafreiheit) ganz besonders.
Diesmal jedoch ist das Treffen et
Unter katholischen Ordensleuten kursiert ein alter
Witz: Welcher Orden ist denn nun der gottgefälligste? Der
Franziskaner streicht das Bekenntnis zur Armut heraus. Der
Benediktiner preist den Fleiß seiner Brüder. Da fällt dem Jesuiten
nur noch eines ein: "Aber in der Demut sind wir allen überlegen!" Der
Witz hat einen ernsten Kern. Die Jesuiten waren und sind nicht
allseits beliebt in der katholischen Kirche. Mitunter haben sich
Mitglieder der "Gesellscha
ÖVP-Chef Michael Spindelegger hat erkannt, dass es
keine gute Idee ist, das Reizthema Wohnkosten in einem Wahljahr den
anderen Parteien zu überlassen. Sein aktueller Vorstoß – vor allem
die Wiedereinführung der 2001 abgeschafften Zweckbindung der
Wohnbauförderung – ist sachlich gerechtfertigt und längst überfällig:
Die Verwendung von Wohnbaugeldern für andere Zwecke war
Budgetkosmetik und hat dazu beigetragen, dass mancherorts weniger
gebaut wird. Sc
Es waren wichtige Klarstellungen, die der
österreichische Bundespräsident Heinz Fischer in der
Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag des "Anschlusses" an
Nazi-Deutschland vorgenommen hat. Das Staatsoberhaupt sprach vom "Tag
der Schande" und vom sogenannten "Anschluss". Deutlich benannte er
die Mitschuld der Österreicher. Diese seien "massiv" an NS-Verbrechen
beteiligt gewesen. Er sprach sich auch klar gegen einen Schlussstrich
aus, bekundete
Norbert Darabos kann man Unfähigkeit vorwerfen, aber
nur schwerlich böse Absicht: Als Verteidigungsminister hatte er den
von der schwarz-blauen Regierung abgeschlossenen Ankauf der
Eurofighter abzuwickeln – und abzumildern, wo es nur ging. Das hat er
offenbar so ungeschickt angestellt, dass die von ihm genannte Summe
an Einsparungen massiv infrage zu stellen ist: Laut Rechnungshof hat
sich Darabos bei seinem Eigenlob mutwillig um eine Milliarde
"verrechnet". Und mit der Vertr
Das Unglück von Fukushima hat die Welt vor zwei
Jahren schockartig daran erinnert, dass auch in einem
hochtechnologisierten Land wie Japan keine hundertprozentige
Sicherheit für Atomkraftwerke gilt. Energiepolitische Konsequenzen
wurden nur in Einzelfällen gezogen. Eine Debatte darüber, wie der
steigende Energiehunger zu stoppen wäre, ist ganz ausgeblieben. Zu
gut konnte die internationale Wirtschaftskrise als dringlicheres
Thema herhalten. Auch in Japan. Die ehemalige