Giorgio Napolitano gebührt Respekt. In einem Alter,
in dem neuerdings sogar Päpste zurücktreten, weil sie es sich nicht
mehr zutrauen, die Bürde ihres Amtes weiterhin zu schultern, lässt
sich der greise Staatsmann überreden, für eine zweite siebenjährige
Amtszeit zu kandidieren und Italien zu so etwas wie einer Regierung
zu verhelfen. Aus Jux, Tollerei oder gar Machtgier handelt Napolitano
dabei sicher nicht. Es kann kein Spaß sein, als bald 88-J&aum
Die großen Industriestaaten treten – in ungleichem
Takt – auf derselben Stelle. Weder Europa noch Japan noch die USA
haben bisher einen tauglichen Weg aus der Krise gefunden. Was
niemanden davon abhält, unterstützt vom befreundeten Ökonomenlager,
mit dem Finger auf die Mängel in der Wirtschaftspolitik des jeweils
anderen zu zeigen. Am stärksten steht derzeit Tokio in der Auslage:
Die japanische Notenbank hat mit der Ankündigung einer Verdoppelung
der ohnehin s
Es ist ein weites Feld aus Angst und Schrecken, das
dieser Tage in den Vereinigten Staaten von Amerika zur Bestellung
steht. Verschwörungstheorien, Verfolgungsfantasien und echte
Bedrohungen schießen dort ins Kraut – wild durcheinander und kaum
auseinanderzuhalten.
Es gab die Bomben von Boston, tödliche Giftbriefe an Politiker, eine
Feuersbrunst nahe Waco. Ob nun terroristische Energie dahintersteckt,
dunkle Erinnerungen an mörderische Sektierer oder schlichtweg Zufall
– die
Heinz-Christian Strache fliegt die FPÖ um die Ohren.
Es kracht an allen Ecken und Enden. Funktionäre benehmen sich daneben
oder folgen nicht. Und, noch viel schlimmer: Auch die Wähler folgen
nicht. In Oberösterreich – nicht nur dort, aber dort ganz besonders
– fallen Funktionäre immer wieder durch ihr Naheverhältnis zum
Nationalsozialismus auf. Die halbherzig bekämpften oder auch
tolerierten Umtriebe braun-blauer Recken schaden nachhaltig dem Image
einer Parte
Wie du mir, so ich dir: Eben hat die rot-grüne
Stadtregierung den an der Universität vorbeiführenden Teil der
Ringstraße vom Namen des christlichsozialen Bürgermeisters Karl
Lueger befreit, da soll sie gleich vor dem Parlament weitermachen.
Dort verläuft der Dr.-Karl-Renner-Ring, dem nun die ÖVP einen neuen
Namen verpassen will. Schließlich habe der einstige
sozialdemokratische Staatskanzler und Präsident in der
Zwischenkriegszeit ebenso antisemiti
Es ist eine der vielen Anekdoten, die von Bruno
Kreisky überliefert sind. "Hören Sie, junger Mann", soll der
legendäre Kanzler einen Wissenschafter, der ihm eine Vermögensstudie
präsentierte, angebrummt haben: "Da kenn ich persönlich ja mehr
Millionäre, als Sie hier ausweisen." Das Bonmot des "Alten" kann man
getrost bis heute gelten lassen. Auch die brandneue Studie der
Europäischen Zentralbank (EZB) unterschätzt trotz b
Acht Wochen: So lange oder so kurz hat sich der
US-Außenminister gegeben, um auszuloten, ob und wie
israelisch-palästinensische Verhandlungen wieder auf den Weg zu
bringen sind. Es ist allerdings nur schwer vorstellbar, dass John
Kerry danach vor die Presse tritt und die Sinnlosigkeit seines
Vorhabens einräumt. Mit einem Wort: Die USA sind zurück im
Nahost-Geschäft, Kerry ist zum dritten Mal in drei Wochen in
Jerusalem und Ramallah, und alle Welt rechnet mit einer neuen
Es ist schon ein doppelbödiges Spiel, das um das
Thema Steueroasen abgeht. International treten gerne die USA und
Großbritannien als Hüter der Steuerehrlichkeit und Kämpfer gegen die
Fluchtburgen an. Doch gerade die sichersten Festungen für
unversteuertes Geld stehen unter dem Schutz der beiden größten
Finanzmächte. Vor allem London hat viel Erklärungsbedarf: Von den
Karibikinseln Cayman Islands und British Virgin Islands bis hin zu
den Kanalinseln
Lehrer geben ein prächtiges Feindbild ab. Es gibt
kaum jemanden, der sich in der Schulzeit nicht von irgendeinem
Exemplar drangsaliert gefühlt hat – und dann tut die
Standesvertretung auch noch alles dafür, die schlechten Erinnerungen
an selbstherrliche Zuchtmeister aufleben zu lassen. Früher die
Schüler, heute die Ministerin: Wer frech ist, bekommt das Rohrstaberl
auf die Finger. Oft genug ist es ein Ärgernis, wie Lehrervertreter in
der Bildungsdebatte auftreten. J
Die eine römische Sedisvakanz ist mit der Wahl eines
neuen Papstes schon beendet. Die andere bleibt aber auf unbestimmte
Zeit bestehen – mit unvorhersehbaren Folgen. Die Wahlen Ende Februar
haben Italien in eine Sackgasse manövriert, aus der kein Ausweg
erkennbar ist. Mario Monti muss das Land, in dem die Rezession
anhält, wider Willen weiterregieren, obwohl er das Vertrauen der
meisten Italiener schon längst verloren hat. Ein neuer Premier, der
den festgefahrenen Karren flot