Nun sag, wie hast du–s mit der Religion? Diese Frage
aus Goethes Faust stellt sich alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit
für zumindest eine Million Menschen in Österreich, die laut Statistik
"ohne religiöses Bekenntnis" sind. Nur fünf Prozent davon verstehen
sich ausdrücklich als Atheisten.
Selbst Zweiflern fällt es in diesen Tagen in einem christlich
geprägten Land schwer, sich Fragen des Glaubens zu entziehen. Diese
gehen weit darüber hinau
Respekt für die EU-Finanzminister: Es ist ihnen –
trotz der enormen Widersprüche und Widerstände einzelner Länder –
doch gelungen, das Grundgerüst für eine erste Bankenunion rechtzeitig
zusammenzubasteln. Sie wird vor allem dem Euroraum dienen, das System
der gemeinsamen Währung zu stärken. Als Nächstes muss der
Gesamtvorschlag ins EU-Parlament gehen, das in dieser Frage volles
Mitentscheidungsrecht hat – und auch schon einige substanzielle
Abänd
Kaum ein Beruf ist so klischeebehaftet wie jener des
Beamten. Und jeder hatte schon eine Begegnung mit ihm: mit dem
unwilligen, griesgrämigen, herablassenden Beamten. Mit dem man nicht
als Bürger, sondern als Bittsteller in Kontakt tritt. Von dem man im
Kreis geschickt wird. Auch wenn dieses Relikt längst vergriffen ist:
Der Ärmelschoner steht sinnbildlich für das Berufsbild des Beamten.
Diesen Beamten gibt es so nicht mehr. Weder Ärmelschoner noch
Pragmatisierung:
Es hätte eigentlich ein erfreulicher Abschluss der
Tätigkeit der alten und eine Erleichterung der Arbeit der neuen
Regierung werden sollen: Als man sich am Sonntagabend mit der
Beamtengewerkschaft zusammengesetzt hatte, waren Bundeskanzler und
Vizekanzler selber angetreten, um als oberste Dienstgeber einen neuen
Gehaltsabschluss mit der Gewerkschaft auszuhandeln. Aber der Karren
war schon so verfahren, dass er nicht einmal dadurch wieder flott
wurde, dass die Regierungsspitze in die Sp
The proof of the pudding is in the eating", heißt es
bekanntermaßen bei den Briten – ob?s was G?scheites ist, weiß man
erst beim Ausprobieren. Das gilt erst recht für die große Koalition
in Deutschland, die nun auch endlich an den Start geht. Das
schwarz-rote Bündnis präsentiert sich zu seinem Beginn nicht in
schlechtester Verfassung, was in erster Linie natürlich dem
erfolgreichen SPD-Mitgliederentscheid zu verdanken ist. Monatelang
haben die Soz
Wer sich selbst das (zweifelhafte) Vergnügen gönnt,
ein wenig durch die vergangenen zwei bis drei Koalitionsverhandlungen
zu googeln, kommt sich ein wenig wie die Muppets Waldorf und Statler
auf dem Balkon vor: Alle paar Jahre wieder verfolgt man mit
wachsendem Missmut dieselbe Show. Stets beginnt sie mit einem
kapitalen Bauchfleck der ÖVP bei Nationalratswahlen: Das war 2006 so
unter Wolfgang Schüssel, das wiederholte sich 2008 mit Wilhelm
Molterer. Auch 2013 war das Ergebni
Es ist eh niemandem aufgefallen. Wenn an die hundert
amtierende oder ehemalige Staats- und Regierungschefs Nelson Mandela,
einer der größten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, die letzte
Ehre geben, wer vermisst da schon einen Repräsentanten des
unbedeutenden Österreich? So gesehen könnte man die Entsendung des
Bundesratspräsidenten Reinhard Todt als Ausdruck angemessener
Bescheidenheit interpretieren. Schließlich kennt ihn auch hierzulande
kaum jema
Das ist jetzt kein Denken in Kategorien des Kalten
Krieges, sondern schlicht die Erfahrung seit dem Kollaps der
Sowjetunion 1991: Wenn Moskau so reagiert wie auf das
Kooperationsangebot der EU an die Ukraine und die übrigen Länder der
Östlichen Partnerschaft, dann ist dies zuallererst ein Reflex auf den
Phantomschmerz. Dieser Phantomschmerz ist im Fall der Ukraine
besonders stark, weil sehr viele Russen das westliche "Land an der
Grenze" als Wiege der russischen Nation s
Es ist ärgerlich zu sehen, wie politische Parteien
von den Fehlern anderer nichts lernen: Die SPD_hat im
Koalitionsvertrag unter dem Slogan "45 Jahre sind genug" eine
abschlagsfreie Frühpension für Langzeitbeschäftigte durchgesetzt –
eine Kopie der österreichischen Hacklerpension, deren desaströse
Folgen nun erst mühsam beseitigt werden.
Insgesamt strotzt das deutsche Regierungsprogramm im Rentenkapitel
von Zugeständnissen an Einzelgruppen, d
Jetzt werden wieder eifrig Kästchen gezeichnet in der
Staatswirtschaft. Der Traum einer großen Holding, in der von der Bahn
über die Asfinag bis zum Verbund alle relevanten Beteiligungen
vereint wären, soll endlich wahr werden. Im Hintergrund beziehen die
Koalitionsverhandler eifrig Stellung. Die Roten können sich einen
Verschub von ÖBB-Teilen aus ihrem Reich kaum vorstellen. Die
Ausgliederung des Verbunds aus dem Wirtschaftsministerium wäre
wiederum für