Umfangreicher Veränderungsprozess im MDR /
Ausrichtung nach publizistischen Themen statt nach Vertriebswegen
Eine weitere Schärfung des Profils aller MDR-Programmangebote, die
Stärkung der publizistischen Kraft des MDR in allen Mediengattungen,
klare Verantwortungs- und Entscheidungsstrukturen und die Gewinnung
von Synergien durch Bündelung und Steuerung der Ressourcen innerhalb
neuer Ressorts kennzeichnen den Veränderungsprozess, den Intendantin
Karola Wille gemeinsam mit dem Direktorium im MDR in Gang gesetzt
hat. Die Maßnahmen seien die Antwort des MDR auf die
Herausforderungen einer konvergenten Medienwelt, sagte die
Intendantin in der Sitzung des MDR-Rundfunkrates am Montag, 8.
September 2014, in Leipzig.
Rundfunkratsvorsitzende Gabriele Schade bezeichnete die
eingeleitete Neuausrichtung des MDR als „konsequente Reaktion auf das
veränderte Nutzungsverhalten der Menschen. Sie wollen selbst
entscheiden, wann, wo und wie sie Informations-, Kultur- und
Unterhaltungsangebote abrufen“. Der Konvergenz in der Nutzung müsse
eine Konvergenz auch bei der Erstellung der Inhalte entsprechen. Der
MDR-Rundfunkrat begrüßte die erkennbar konsequente trimediale
Ausrichtung und Konzentration auf die Kernkompetenzen Information,
Kultur und Wissen/Bildung/Medienkompetenz sowie die enge Vernetzung
mit den Landesfunkhäusern. Das Aufsichtsgremium werde den
Veränderungsprozess begleiten und konstruktiv-kritisch den weiteren
Weg unterstützen, sagte die Rundfunkratsvorsitzende nach der Sitzung.
Ein neues trimediales Informationsressort wird in der
Gesamtverantwortung des Fernsehdirektors, ein trimediales
Kulturressort beim Hörfunkdirektor entstehen, der darüber hinaus auch
für ein trimedial integriertes Jugend-Angebot und ein trimediales
Ressort für die Bereiche Wissen, Bildung und Medienkompetenz
verantwortlich zeichnet. In den Ressorts werden jeweils
Redaktionsmitglieder aus Hörfunk, Fernsehen und Telemedien unabhängig
von bisherigen Strukturen unmittelbar zusammenarbeiten. Parallel zu
diesen neuen Organisationsmodellen werden sich auch die drei
Landesfunkhäuser des MDR in Dresden, Magdeburg und Erfurt trimedial
weiter entwickeln und eng mit den neuen Ressorts vernetzen. „Es geht
darum, das Multimediahaus MDR zukünftig nach Inhaltekompetenzen zu
strukturieren und nicht länger nach technischen Verbreitungswegen“,
erläuterte die Intendantin.
Mit den Maßnahmen soll auch die Wettbewerbsfähigkeit bei jüngeren
Menschen sichergestellt werden, deren Mediennutzung längst unabhängig
von einzelnen Ausspielwegen ist. Ein besonderes Augenmerk soll
deshalb auch auf die Online-Angebote des MDR gelegt werden.
In den nächsten Monaten sollen nun im MDR realistische Szenarien
für die Umsetzung der gefassten Beschlüsse beschrieben werden. Dies
betrifft die Ablauforganisation in den neuen Ressorts, Raum- und
Personalkonzepte sowie veränderte Verwaltungs- und technische
Betriebsprozesse. Besonders wichtig sei es, die Beschäftigten und die
Personalvertretung bei allen anstehenden Veränderungen einzubeziehen,
unterstrich Karola Wille. Neben Weiterbildungs- und
Qualifizierungsmaßnahmen werde es dafür direktionsübergreifende
Projektgruppen und eine ständige kommunikative Begleitung der
Neuausrichtung geben.
Pressekontakt:
Prof. Dr.-Ing. Gabriele Schade
Vorsitzende des Rundfunkrates
MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Tel.: (0341) 3 00 62 21
Fax: (0341) 3 00 62 44
E-Mail: rundfunkrat@mdr.de
Internet: www.mdr.de/mdr-rundfunkrat
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