Der Walter-Serner-Preis, vergeben von radio3 vom rbb und dem Literaturhaus Berlin, geht in diesem Jahr an Tina Schneider für ihre Erzählung „Löwe“. Sie erhält ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro.
„Löwe“
In „Löwe“ erklärt der Junge Sammy seiner Familie, dass er in der Schule absurde Aufträge annimmt. Wenn er z. B. rückwärts läuft oder die Stinkesocken eines Mitschülers anzieht, bekommt er von anderen Kindern ein paar Euro dafür. Vor allem seine große Schwester Selma ist entsetzt. Doch Sammy spart auf einen Stift mit Löwenkopf, den gerade alle haben. Tina Schneider porträtiert subtil die Dynamiken einer Familie, die Bürgergeld bezieht und bei jeder Ausgabe rechnen muss. „Löwe“ hat die Jury begeistert: eine temporeiche und überzeugend gebaute Kurzgeschichte über Statussymbole, Mut und Träume und eine Familie, die zusammenhält.
Über Tina Schneider
Tina Schneider, geboren 1975 in Hamburg, hat Soziologie in Hamburg und Rom studiert, eine Ausbildung an der Hamburger Henri-Nannen-Journalistenschule absolviert, für GEO, die ZEIT, Brigitte und andere große Magazine geschrieben und arbeitet momentan in der Kommunikation eines kommunalen Unternehmens.
Beim Walter-Serner-Preis 2025 gingen 941 gültige Bewerbungen ein. Gesucht wurden in diesem Jahr unveröffentlichte Kurzgeschichten, die sich mit dem Thema „money, money, money“ beschäftigen.
radio3 vom rbb und das Literaturhaus Berlin vergeben den mit 5.000 Euro dotierten Preis jährlich. Gastjurorin 2025 ist die Autorin Marlen Hobrack, die auch die Laudatio auf die Preisträgerin halten wird. In der Jury waren außerdem Sonja Longolius und Janika Gelinek, die Leiterinnen des Literaturhaus Berlin, sowie Nadine Kreuzahler und Anne-Dore Krohn vom rbb.
Die Preisverleihung live auf radio3
Der Preis wird am 2. Dezember 2025 um 19.00 Uhr im Studio 14, der rbb Dachlounge, verliehen. Die Veranstaltung wird live im Radio auf radio3 übertragen. Tickets für die Verleihung sind u.a. an den Theaterkassen der Stadt und über die Webseite des Literaturhaus Berlin für 12,50 Euro, ermäßigt 10 Euro, erhältlich.
Walter Serner wurde 1889 in Karlsbad geboren und lebte in Wien, Berlin und Zürich. Er schrieb u.a. „Letzte Lockerung. Ein Handbrevier für Hochstapler“ und „Die Tigerin“. 1942 wurde er aus Prag nach Theresienstadt deportiert und von dort weiter in den Wald von Bikernieki bei Riga, wo er am 23. August 1942 mit seiner Frau Dorothea ermordet wurde. Der Walter-Serner-Preis für Kurzgeschichten soll an sein Leben und Wirken erinnern. Es gibt ihn seit Mitte der 1970er Jahre. Seit 1996 ist der Preis dotiert und wird gemeinsam von radio3 vom rbb und dem Literaturhaus Berlin ausgeschrieben und verliehen.
Weitere Informationen
www.radio3.de/walter-serner-preis (https://www.radiodrei.de/themen/literatur/walter_serner_preis/index1.html) und www.li-be.de (https://li-be.de/)
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