Projekt „Welt für alle“ würde Qualität und Jobs kosten

Der Deutsche Journalisten-Verband hat sich gegen mögliche Text- und Bildlieferungen der Springer-Zeitung „Die Welt“ an Zeitungen der Funke-Mediengruppe ausgesprochen. „Das würde der Meinungsvielfalt schaden und journalistische Arbeitsplätze in den Mantelredaktionen der Funke-Zeitungen vernichten“, befürchtet DJVBundesvorsitzender Michael Konken. Bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen des Springer-Konzerns am gestrigen Mittwoch hatte sich Vorstandschef Mathias Döpfner zu Überlegungen geäußert, Inhalte der Welt- Redaktion künftig an andere Zeitungen zu vermarkten. Medien berichten, den Anfang könnten die Titel der Funke-Mediengruppe machen, an die Springer neben zahlreichen Magazinen die Berliner Morgenpost und das Hamburger Abendblatt verkaufen will.
„Der Nutzen des Projekts ,Welt für alle– für Springer liegt auf der Hand: Die wirtschaftliche Basis der Welt würde spürbar gestärkt“, sagte der DJVVorsitzende. „Der Schaden für Titel wie WAZ, Thüringer Allgemeine oder Braunschweiger Zeitung aber wäre immens. Statt Meinungsvielfalt gäbe es Einheitskost und in den Redaktionen würden Arbeitsplätze wegfallen.“ Die Funke-Mediengruppe sei für ihre rabiate Sparpolitik auf Kosten journalistischer Arbeitsplätze berüchtigt. Meinungspluralität und Qualität im Journalismus dürften nicht weiter beschädigt werden.

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