PHOENIX-Erstausstrahlung / Preview verfügbar – Mit der Subway durch New York – Von Manhattan bis nach Chinatown – Sonntag, 10. April 2011, 21.45 Uhr

In 45 Minuten um die Welt. Los geht–s am Times Square
im Herzen New Yorks, vorbei am Grand Central und unter dem East River
hindurch nach Queens. Wer eine Weltreise mitten in New York machen
möchte, der nimmt die Linie 7. Hier riecht es nach China, schmeckt
wie Italien und lärmt wie Südamerika. Menschen aus über 100 Nationen
leben auf dem gut 15 Kilometer langen Streifen entlang der U-Bahn.

Die Reise beginnt unterhalb des wuseligen Times Square bei New
Yorks dienstältester Subway-Musikerin Alice. Die Tunnel der
U-Bahnstation sind ihre Bühne. Kaum verlässt die Linie 7 Manhattan,
wird die Gegend rauer. Der Süden von Queens ist die Heimat von
Christian. Er sprüht riesige Zeichnungen von Engeln und Dämonen auf
die Mauern einer stillgelegten Fabrik. „5 Pointz“ – New Yorks letzter
Ort, an dem Graffiti-Kunst noch geduldet wird. Manhattans Hochhäuser
rücken in die Ferne, wenn die Iren in Sunnyside, dem nächsten Stopp,
von Black Pudding, Shamrock und den Bäumen ihrer irischen Heimat
träumen. Illegal kam Donnie nach New York und schlug sich als Musiker
durch. Seine irischen Freunde sind entweder bei der Polizei oder bei
der Feuerwehr – beides ist in New York fest in irischer Hand. Heimweh
nach Indien kennt Sarita nicht. Die junge Wall Street-Händlerin will
nur Eines: einen indischen Hochzeits-Sari. In New York gibt es dafür
keinen besseren Ort als Little India entlang der Linie 7. Sarita, die
Karrierefrau mit Columbia-Abschluss, will nach indischen Traditionen
heiraten und hat die Qual der Sari-Wahl. Auf Stelzen fährt die U-Bahn
die Roosevelt-Avenue entlang. Hier beginnt Südamerika. Einst waren es
Sizilianer, die diesen Teil Queens unter sich aufteilten. Am
„Spaghetti-Platz“ hatte der berühmte Lemon Ice King sein Imperium.
Das lebt bis heute weiter. Genauso wie die Boccia-Runde der alten
Italiener. Joe ist der letzte Bewohner des übergroßen Schrottplatzes
in Willets Point. Die passionierten Schrauber nennen ihre Gegend mit
den Schotterpisten und Müllbergen ein wenig zynisch „kleines Irak“.
Hier, im Schatten des neuen METS Stadions, sollen bald Hotels und
Wohnsiedlungen entstehen. Letzter Stopp: Flushing. Hier endet die
Linie 7 in Chinatown tief im Osten New Yorks. Bing, Sohn chinesischer
Einwanderer, versucht, mehr schlecht als recht, seinen
Lebensunterhalt mit Comic-Zeichnen zu verdienen. Seine Eltern sind
Künstler aus Shanghai und flohen vor dem kommunistischen Regime.

Reportage von Anja Bröker, ARD-Studio New York, PHOENIX 2011

Wiederholungen: Samstag, 16. April um 19.15 Uhr, Sonntag, 17.
April um 6.45 Uhr, Samstag, 23. April um 9.30 Uhr

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