In Rumäniens Hauptstadt leben mittlerweile zirka 6000
Obdachlose. Viele von ihnen suchen Schutz im Untergrund. Etwa sechzig
von ihnen haben sich in der Kanalisation der Metropole ein
provisorisches „Wohnzimmer“ eingerichtet. Sie haben dort eine Art
neues Zuhause gefunden – in Bukarest nennt man sie „Kanalmenschen“.
ARD-Korrespondentin Susanne Glass hat sie dort besucht und sie in
ihrem schwierigen Alltag begleitet.
Drogen, Dreck und Armut: Die Luft in den engen Schächten ist
stickig, es herrschen Temperaturen von über 40 Grad. Es riecht
intensiv nach Lösungsmitteln, fast alle hier schnüffeln. An der Wand:
Madonnenbildnisse.
Der Besuch des ARD-Teams wurde über Wochen vorbereitet. Nur der
Anführer der Gruppe, Spitzname Bruce Lee, bestimmt, wer nach unten
kommen darf. Viele der Bewohner sind ehemalige Waisenkinder. Für
einige ist der Boss eine Art Vaterersatz und Seelsorger. „Alles was
ich für diese Menschen tue, tue ich mit Gottes Hilfe“ sagt Bruce Lee.
Sein Traum? Er möchte mit allen gemeinsam in einer Wohnung leben. Ein
schöner Traum, in einer Gesellschaft, die Obdachlose wie Tiere
behandelt.
Reportage von Susanne Glass, ARD-Studio Wien/phoenix 2014, 45´
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