neues deutschland: Studie: Deutsche „Leitmedien“ mit eingeschränktem Blick

Die sogenannten Leitmedien in Deutschland
zerbrechen sich ihren Kopf mehr über die Probleme der Reichen als
über die Folgen der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich in diesem
Land. Zu diesem Schluss kommt eine von der Rosa-Luxemburg-Stiftung
(RLS) herausgegebene Studie, die Ende der Woche in Berlin vorgestellt
wird und die der Tageszeitung „neues deutschland“ vorab vorliegt.
Autoren der Studie sind der frühere Chefredakteur der „Frankfurter
Rundschau“ Wolfgang Storz sowie der ehemalige Leiter des Bereichs
Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB)
Hans-Jürgen Arlt. Gegenstand der Untersuchung waren Meinungsartikel
in vier Tageszeitungen („Frankfurter Allgemeine Zeitung“,
„Süddeutsche Zeitung“, „Berliner Zeitung“, „Tagesspiegel“) sowie in
zwei Wochenzeitschriften („Spiegel“ und „Die Zeit“).

Das „laute Lamento über die Gier des Finanzsystems“ erwecke zu
Unrecht den Eindruck „journalistischer Kritikfähigkeit“, resümieren
Arlt und Storz. Analysen würden sich mehr im Feuilleton
niederschlagen als auf den Wirtschaftsseiten der untersuchten
Blätter. Die Überlegung, dass die private Konzentration des Reichtums
auf ihrer Kehrseite private und öffentliche Armut mitproduziert,
spiele kaum eine Rolle. „nd“ veröffentlicht die Studie in Auszügen in
seiner Dienstagausgabe.

Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715

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