Neue OZ: Kommentar zu Verlage / Suhrkamp

Risikofreudiger Blick in den Abgrund

Die Herbstvorschauen aus dem Suhrkamp Verlag gaukeln Normalität
vor: Reihenweise werden Neuerscheinungen renommierter Autoren
präsentiert – darunter Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa.

Nichts weist auf das Gesellschafterdrama im traditionsreichen
deutschen Literaturverlag hin, dessen nächster Akt nun mit dem
„Schutzschirmverfahren“ eingeläutet wurde.

Doch wie groß ist die Chance für einen Neuanfang durch den
beantragten Gläubigerschutz wirklich? Schließlich bedeutet das
Verfahren nicht per se das Ende des Streits mit dem
Minderheitengesellschafter Hans Barlach. Das wahre Risiko werden nur
die Verlagsführung und deren Anwälte einschätzen können.

Für viele Beobachter des Machtkampfes zwischen Verlegerin Ulla
Unseld-Berkéwicz und Barlach steht Suhrkamp schon viel zu lange am
Abgrund. Der Plan ist die Rettung. Doch der Traditionsverlag wird
sich offenbar strukturell stark verändern müssen, wenn er nicht von
der Bildfläche verschwinden will.

Elke Schröder

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

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