Neue OZ: Kommentar zu Theater

Beiers Start nicht verschleppen

Friedrich Schirmer hatte gehörigen Respekt vor dem Hamburger
Schauspielhaus, das schon Tom Stromberg nicht auf Erfolgskurs bringen
konnte. Deshalb gebührt Karin Beier ein Tapferkeitsbonus dafür, dass
sie es mit dem Riesen-Tanker wagen will. Die drohende Verzögerung
ihres groß angelegten Auftakts im Herbst wegen Sanierungsarbeiten am
Schauspielhaus ist deshalb unfair und sollte mit allen Kräften
abgewendet werden. Denn der Start jeder Intendanz ist ein Spiel um
alles oder nichts. Kleine Lauheiten lassen ganz schnell das
(Medien-)Interesse erlahmen.

Das weiß Karin Beier und hat längst 33 Schauspieler beieinander,
darunter Joachim Meyerhoff. Über andere Stars wie Maria Schrader,
Charly Hübner oder Josef Ostendorf wird gemunkelt und über
Regie-Hochkaräter wie Christoph Marthaler oder Sebastian Nübling.
Verschieben funktioniert mit solch viel beschäftigten Promis nicht.
Doch die kampferprobte Theaterfrau wird ihren Start kaum dem Zufall
überlassen. Der öffentliche Ärger über verschleppte Projekte wie
Elbphilharmonie und Berliner Flugplatz dürfte ihr bester
Bundesgenosse sein.

Christine Adam

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

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