Vertrauen verloren
Kurzer Prozess, lange Nachwirkung: Das überraschende Geständnis im
Kölner Fälscherprozess bringt das Thema der „Sammlung Jägers“ für
Juristen zu schnellem Abschluss. Den Kunstmarkt und die an seinem
Geschehen beteiligten Akteure wird die Affäre hingegen noch lange
beschäftigen.
Und das vollkommen zu Recht. Denn neben erheblichen finanziellen
Verlusten ist vor allem ein massiver Vertrauensschaden entstanden.
Galeristen, Auktionatoren, Gutachter: Sie alle haben ihre Fehlbarkeit
in einem Ausmaß offenbart, das Kunstkäufer erschrecken lässt. Die
Konsequenz: höhere Standards bei der Sorgfalt im Kunsthandel.
Der Fälscherskandal belegt, wo die Akteure des Kunstmarktes
verführbar sind, in ihrer Gier nach Werken mit Museumswert. Nicht
ohne Grund konzentrierten die Fälscher ihre Aktivitäten auf die
Klassische Moderne. Deren Werke versprechen hohe Preise, und damit
Gewinne für viele, die mitverdienen wollen. Das lockt. Manchmal die
Falschen.
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Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
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