Zwerge sind Chefsache
In Neuseeland macht der Premierminister Hobbits zur Chefsache –
und kündigt Fördermillionen und Änderungen im Arbeitsgesetz an. Dass
ein Regierungschef sich mit Fantasy-Zwergen befasst, ist kurios, aber
plausibel: 430 Millionen Euro soll der Tolkien-Dreh kosten. Das muss
eine Regierung interessieren.
Was für ein Wirtschaftsfaktor das Kino ist, lässt sich überall
beobachten: Das Medienboard Berlin-Brandenburg steckt eine Million
Euro in den Vampirfilm „Wir sind die Nacht“. Cameron kündigt neue
„Avatare“ an, um den Milliardenerfolg zu verlängern.
Allen Unkenrufen zum Trotz: Der Film prosperiert. Das ist die gute
Nachricht. Die schlechte: Auf den Produktionen lastet ein
gigantischer Druck, der durch immer teurere Blockbuster intensiviert
wird. Das ist für alle gefährlich: für kleine Filme, die gegen das
Big-Budget-Markting der Konkurrenz nicht ankommen. Aber auch für die
Großen: Das Hobbit-Studio MGM hat Milliardenschulden. Ein Flop kann
den Konkurs bedeuten. Ästhetischen Mut fördert das natürlich nicht.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
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Telefon: 0541/310 207
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