In Sachsen-Anhalt werden Geldautomaten immer öfter
von Kriminellen manipuliert. Das berichtet die in Halle erscheinende
Mitteldeutsche Zeitung (Freitag). Im Vergleich zu 2008 rechnet das
Landeskriminalamt (LKA) bis Ende des Jahres mit weit mehr als einer
Verdopplung der so genannten Skimming-Fälle. Dabei spähen Kriminelle
mit Hilfe von Minikameras und Magnetstreifen-Lesegeräten Daten auf
EC- und Kreditkarten aus, um dann mit Kartenkopien die Konten zu
plündern. „Skimming ist eine Wachstumsbranche“, so LKA-Sprecher
Rainer Jeschke im Gespräch mit dem Blatt. Nach 22
Automatenmanipulationen im Jahr 2008 waren es 2009 nur vier, im
ersten Halbjahr 2010 jedoch bereits 37. Weit über 300 Menschen im
Land seien in diesem Jahr schon Opfer geworden.
Die Bankenbranche weist indes den Vorwurf zurück, zu wenig gegen
die Betrugsmasche zu tun. „Unsere Sparkassen rüsten ständig nach,
Automaten werden engmaschig kontrolliert“, sagt Cosima Ningelgen,
Sprecherin des Ostdeutschen Sparkassenverbandes. „Aber die Diebe
werden immer schlauer, es ist ein ständiger Wettkampf.“ Ein
Kartenhersteller hat jetzt gewarnt, dass Täter die nahezu
unsichtbaren Kameras nicht mehr nur in Lichtleisten und Rauchmelder
der Automaten einbauen. Neuester Trick: Sie installieren sie in der
Sichtschutzblende der Tastatur. Die soll eigentlich das Ausspionieren
der PIN verhindern.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
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