Zeit, es zuzugeben: Ich bin kein Star und ich
schalte ein – falls nicht, dann lese ich am nächsten Tag nach, was
sich im Dschungel getan hat. Wer moralisch etwas auf sich hält, wird
sich mit Abscheu von mir abwenden. Nun ja, was soll–s? Wer sich die
Sendung anschaut, weiß, dass sie nur einen Anspruch hat:
Unterhaltung. Dem Zuschauer wird zu keinem Zeitpunkt vorgegaukelt,
dass es um etwas anderes geht. Die Moderatoren ordnen das Geschehen
spitzzüngig ein. Oft kommt dabei gutes, weil ehrliches Fernsehen
raus. Im Unterschied zu vielen Castingshows werden keine wehrlosen
Kandidaten vorgeführt. Hier campieren Leute, die wissen (müssen), wie
die Mechanismen des Showgeschäfts ablaufen. Es ist amüsant, eine
Soap-Darstellerin sagen zu hören: „Das ist alles so echt hier.“ Sie
fasst einen Vorsatz: „In Zukunft lese ich mir den Vertrag durch und
sehe mir die Sendung vorher an.“ Gute Idee, Larissa. Was alle
Kritiker beruhigen sollte: Das Dschungelcamp gibt es seit zehn
Jahren, aber das Abendland ist noch immer nicht untergegangen.
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Mittelbayerische Zeitung
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