Wird die Welt der Leser künftig zweigeteilt 
sein? Hier die tumben Konsumenten von als Worte ausgespiener 
Massenware – dort die betuchten Schöngeister, deren Augen zärtlich 
über die frisch erworbene bibliophile Kostbarkeit fahren…? Ganz 
schön billig sind diese Pappkameraden, die da gegeneinander in 
Stellung gebracht werden. Auch Joachim Unseld übt sich in 
intellektuellem Snobismus. Er soll dem Leser einmal erklären, warum 
ein Krimi, der sich nach der Auflösung des Falls von selbst erledigt 
hat, ein Steuer-Ratgeber oder ein federleichter Unterhaltungsroman 
für die Urlaubsreise unbedingt bedeutungsschwer im Bücherregal stehen
müssen. Es geht doch beides: Im Zug durchs elektronische Buch wischen
– und sich daheim auf dem Sofa erwartungsfroh am Rascheln und 
Aufblättern bedruckter Seiten erfreuen.
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