Von Jochen Wittmann
Kein Wunder, dass der Nachwuchs im Hause Windsor so fieberhaft
erwartet wird. Denn immerhin handelt es sich bei dem Baby um einen
künftigen Monarchen, ganz egal welches Geschlecht es haben mag. Bis
vor kurzem war es noch üblich, dass nur ein erstgeborener Sohn
automatisch zum Thronfolger wird, ein Mädchen aber ihr
Erstgeborenenrecht verliert, sobald sich ein Bruder einstellt. Queen
Elizabeth II. selbst zum Beispiel kam nur an die Herrschaft, weil sie
lediglich eine jüngere Schwester hatte. Dieses „männliche
Primogenitur“ genannte Gesetz wurde im Herbst 2011 von allen sechzehn
Commonwealth-Nationen, in denen die Queen offizielles Staatsoberhaupt
ist, gekippt. Damit ist sicher: Kates Baby wird Geschichte schreiben.
Denn es wäre das erste in der über tausendjährigen Historie des
britischen Königshauses, bei dem es keine Rolle mehr spielt, welches
Geschlecht es hat. Auch eine Prinzessin würde den Onkel Prinz Harry
um einen Platz zurückstufen und nach Opa Prinz Charles und Vater
Prinz William zur Nummer Drei der Thronfolge werden. Die Windsors, so
scheint es, gehen mit der Zeit und schneiden alte Zöpfe ab. Die
britische Monarchie ist im 21. Jahrhundert angekommen.
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Mittelbayerische Zeitung
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