Thema:
Panikjahr 2011: Kommt 2012 der Kollaps?
Gäste:
Margot Käßmann (Theologin, ehem. Bischöfin)
Peter Scholl-Latour (Publizist)
Frank Lehmann (Börsenexperte)
Mathias Richling (Kabarettist)
Roger Köppel (Journalist, „Weltwoche“-Chefredakteur)
Jakob Augstein (Journalist, „Freitag“-Verleger)
Margot Käßmann / Sie ist für viele Deutsche ein Symbol für
Glaubwürdigkeit, eine moralische Instanz: Die als EKD-Ratsvorsitzende
ehemals mächtigste Kirchenfrau trat 2010 von allen ihren Ämtern
zurück. Die streitbare und engagierte Christin mischt sich weiter in
politische Debatten ein, etwa um den Afghanistaneinsatz – nicht
selten zum Ärger der Regierenden.
Peter Scholl-Latour / „Der Arabische Frühling 2011 war eine
freudige Überraschung“, sagt der Journalist. Von Frühling könne aber
mittlerweile keine Rede mehr sein. „Es bleibt zu hoffen, dass der
arabische Herbst nicht in einen frostigen Winter umschlägt“, meint
der „letzte Welterklärer“ („Spiegel“), der die Rolle der deutschen
Außenpolitik angesichts der Umwälzungen im Nachbarkontinent skeptisch
bewertet.
Frank Lehmann / Der frühere ARD-Börsenexperte glaubt weiterhin an
die Zukunft des Euro. „Auch in zehn Jahren werden wir noch mit dem
Euro bezahlen“, sagt der Wirtschaftsjournalist. „Deutschland hat doch
sehr profitiert davon.“ Auch wenn die Deutschen jetzt dafür womöglich
einen hohen Preis bezahlen: „Wir sind der größte Zahlmeister, wenn–s
zum Ausfall der Kredite und Anleihen kommt“, sagt der Buchautor
(„Über Geld redet man nicht“). Frank Lehmann ist sich sicher: „Die
Eurobonds werden kommen.“
Mathias Richling / „Er entschlüsselt Deutschland“, schrieb
kürzlich ein Kritiker über sein aktuelles Programm „Der
Richling-Code“. „Wir leben in einer Situation, in der das Urvertrauen
in die wichtigsten übergeordneten Organisationen verloren gegangen
ist“, sagt ein skeptischer Mathias Richling über Politiker und
Banker.
Roger Köppel / Der Schweizer Journalist warnt vor immer mehr
Zentralismus in der Europäischen Union und sieht besonders die
Rettungsprogramme für den Euro mit großer Skepsis. „Es bringt nichts,
Milliarden in eine Fehlkonstruktion zu schleudern. Die Währungsunion
aber bleibt eine Fehlkonstruktion“, sagt der wirtschaftsliberale
Chefredakteur der „Weltwoche“.
Jakob Augstein / „In der Eurokrise erhebt das deutsche
Schreckgespenst sein Haupt. Merkels Rigorismus ruiniert die Arbeit
von Generationen“, kommentierte der Verleger des Wochenmagazins „Der
Freitag“ vor dem EU-Gipfel. Merkel sei eine gefährliche Kanzlerin.
„Ihre schroffe Politik des Rigorismus gefährdet die Leistung aller
deutscher Vorgängerregierungen“, glaubt Jakob Augstein in seiner
„Spiegel online“-Kolumne „Im Zweifel links“.
„Menschen bei Maischberger“ ist eine Gemeinschaftsproduktion der
ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH.
(Redaktion: Klaus Michael Heinz)
Pressekontakt:
POSITION Institut für Kommunikation, Silke Doering
Tel.: 0221 / 931806 – 18, Fax: 0221 / 33180 – 74,
E-Mail: silke.doering@position.de
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