Berlin, 28. November 2012
   Zu der für morgen geplanten 1. Lesung eines 
„Leistungsschutzrechtes für Presseverlage“ erklärt Uwe Dolderer, 
Präsident des Bundesverbandes deutscher Pressesprecher (BdP):
   „Der Bundestag wird ab morgen über den auch als „Lex Google“ 
kritisierten Entwurf der Bundesregierung zur Änderung des 
Urheberrechts zu entscheiden haben. Der BdP hält diesen 
Gesetzesvorschlag – gemeinsam mit nahezu allen Wirtschaftsverbänden 
und Fachleuten – auch weiterhin für sachlich nicht gerechtfertigt, 
vielmehr systemwidrig und schädlich.“
   Der Entwurf geht auf Forderungen der Verlegerverbände zurück, die 
sich erhofft hatten, dass ihnen die Politik per Gesetz eine „Paywall“
um ihre Gratisangebote herum errichtet. Vor allem bekannte 
Verlagsangebote im Internet sollten davon profitieren: Als 
Gratisangebote hätten sie weiterhin eine hohe Reichweite erzielt, 
zugleich aber von allen professionellen Internetnutzern, also 
besonders den Mitglieder des BdP, aber auch anderen PR-Schaffenden, 
Gebühren kassieren können.
   So weit wollte die Bundesregierung offensichtlich aufgrund des 
massiven Widerstandes eines breiten gesellschaftlichen Bündnisses den
Verlegern nun doch nicht entgegen kommen, sondern will sich nunmehr 
„nur“ darauf beschränken, Suchmaschinen, Newsaggregatoren und andere 
„Informations-Scouts“ zu belasten.
   Aus Sicht professioneller Kommunikatoren ist aber auch das 
schädlich. Nicht nur mit Blick auf erhebliche Belastungen und 
mögliche Einschränkungen, sondern insbesondere weil der Entwurf auch 
vergleichbare Dienste erfassen soll und damit potentiell jedes neue 
Kommunikationsangebot professioneller Öffentlichkeitsarbeit im 
Internet von dem Verbot der Pressenutzung erfasst sein kann.
   Gemeinsam mit den Verbänden der Wirtschaft und den Experten für 
Urheberrecht lehnt der BdP daher das Leistungsschutzrecht auch in der
vorgelegten Fassung ab. Er wird sich im Rahmen der parlamentarischen 
Beratungen dafür einsetzen, dass das Parlament kein dem Allgemeinwohl
und einem freien Informationsfluss so schädliches Gesetz 
verabschiedet.
Über den BdP:
   Der Bundesverband deutscher Pressesprecher (BdP) ist die 
berufsständische Vereinigung für Pressesprecher und 
Kommunikationsbeauftragte aus Unternehmen, Verbänden, Organisationen 
und Politik. Er vernetzt die Sprecherinnen und Sprecher und bietet 
ihnen Plattformen, um Meinungen, Erfahrungen und Wissen 
auszutauschen. Aktuell zählt der BdP über 4.100 Mitglieder.
Pressekontakt:
Dr. Jörg Schillinger 
Präsidiumssprecher
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