
In öffentlichen Proben und einem Konzert wird er in die Besonderheiten französischer Musik des
17. und 18. Jahrhunderts einführen.
Warum französische Barockmusik?
In Deutschland entstand im Spätbarock der sogenannte „vermischte Geschmack“, der in der Musik die unterschiedlichsten Stilrichtungen, vor allem aber die beiden gegensätzlichen Stile Italiens und Frankreichs miteinander verband. Während die italienische Musik geprägt war von Affekten, willkürlichen Veränderungen, Improvisation und Lebensfreude, war die französische Musik eher dem Tanz und damit ganz klar vorgegebenen rhythmischen Figuren verbunden. Mit viel Detailverliebtheit
wurde auch die kleinste Verzierung festgelegt, kunstvoll und äußerst genau. Denn um tanzbar zu sein, bedurfte es in der Musik ganz klarer Strukturen. Die deutschen Komponisten des Barock vereinten in ihrer Musik nach ihrem eigenen Gusto beide Stile. So entstand eine Musik, die in ihrer Lebendigkeit, Farbigkeit und Vielfalt einzigartig war und richtungsweisend für die kommende Epoche der Klassik wurde.
Als Reinhard Goebel seine musica antiqua Köln in den 70er Jahren gründete, spielten sie in den ersten Jahren fast ausschließlich französische Barockmusik. Diese Zeit habe, so Reinhard Goebel, auch seine Herangehensweise an deutsche Komponisten wie Telemann oder Bach sehr geprägt. Caterva musica dagegen hat sich bisher hauptsächlich mit dem italienischen Stil befasst und sich auf diesem Wege der Musik des vermischten Geschmacks genähert. Nun ist es an der Zeit, einmal die
Perspektive zu wechseln. Mit Reinhard Goebel hat caterva musica dafür einen Spezialisten gewonnen, der nicht nur unzählige vielgerühmte und prämierte Aufnahmen mit französischer Barockmusik mit der Deutschen Grammophon veröffentlicht hat, sondern auch die Musik zu dem Film „Der König tanzt“.
Le Parnasse francais Französische Musik zwischen 1680 und 1740 | 13.08.2023 um 17:00 Uhr Im Schloss Horst, Gelsenkirchen
Öffentliche Proben am 11.August |15.00 bis 18.00 Uhr und 12.08. um 10.00 bis 13.00 Uhr
Am 13.August um 17.00 Uhr findet somit das Konzert „Le parnasse francais“ im Schloss Horst, Gelsenkirchen statt mit Werken von Charpentier, Couperin, Marais, Leclair und Corette, moderiert und einstudiert von Prof. Reinhard Goebel. Es spielt caterva musica, Barockorchester in Westfalen mit Elke Fabri, Wolfgang Fabri, Katharina Fabri, Michael Glatz, Imola Gombos, Jörg Lühring, Constanze Kästner, Junko Miki, Ada Tanir. In zwei öffentlichen Proben am 11. und 12.08. sind die Zuschauer herzlich eingeladen mitzuerleben, welche Besonderheiten diese Musik beinhaltet und wie sich dies auf die Interpretation auswirkt.
Probenbesuch nur nach Voranmeldung: caterva-musica.de/kontakt
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