Die Schriftstellerin Eva Menasse hat die Absage des Konzerts der Münchner Philharmoniker mit dem israelischen Dirigenten Lahav Shani beim Flanders Festival in Belgien deutlich kritisiert.
Boykotte, Absagen und Ausladungen dieser Art verschieben die handfesten Konflikte der Politik auf ein Feld, mit dem sie nichts zu tun haben, sagte Eva Menasse im Gespräch mit Keno Bergholz auf NDR Kultur. Die Absage sei ein rein symbolischer Akt, der allen Beteiligten nichts gebe, außer Gelegenheit zur Empörung. So etwas führe zu weiterer Polarisierung in der Debattenkultur.
Den Ausdruck „Antisemitismus“ wolle Menasse für die Festival-Ausladung nicht benutzen, da der Begriff seit dem 7. Oktober 2023 „inflationär benutzt“ werde. Die Entscheidung des Festivals sei jedoch in ihren Augen „kurzsichtig und dumm“. Zugleich erinnerte Menasse daran, dass palästinensische Stimmen in der deutschen Öffentlichkeit „marginalisiert“ seien, doch dazu sage die deutsche Kulturpolitik wenig.
Auch die Debatte um Auftritte der russischen Sopranistin Anna Netrebko sieht Eva Menasse kritisch. Auf NDR Kultur sagte sie: „Wir kommen nicht weiter, wenn wir beginnen, Sänger und Musiker Gesinnungsprüfungen zu unterziehen, von denen abhängt, ob sie auftreten dürfen. Das ist falsch und das ist ideologisch verbiestert!“
Das ganze Gespräch von NDR Kultur Moderator Keno Bergholz mit Eva Menasse ist auf ndr.de/kultur nachzuhören: https://ots.de/9H5sQk
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