(NL/2083944445) Eine Studie zu Aussagen, die frei jeden Irrtums als wahr vertreten werden
Marius Brecklinghaus schaut auf drei Jahrzehnte seines Lebens zurück, die er in seinem Arbeitsalltag als Bergmann unter Tage verbrachte. Wenn geologische Verhältnisse das Gewinnen der Kohle beeinträchtigten oder Maschinen ausfielen, konnten sich längere Stillstände ergeben. Diese unerwarteten Ruhepausen, mit denen nicht gerechnet worden war, führten untereinander zu Gesprächen. Aber auch nach der Schicht kam es zum Austausch, etwa im Freundeskreis oder auf Tagungen. Brecklinghaus ging dem nur selten aus dem Wege. Seine Kindheit verlebte der Autor in der Freien und Hansestadt Hamburg und fühlt sich vom weltoffenen Denken dieser Stadt geprägt. Fragwürdigen »Wahrheiten« steht er kritisch gegenüber. Beharren seine Gesprächspartner unbeirrbar auf ihren Erkenntnissen, verweist er auf das Hinterfragbare in deren Ansichten.
Schon der Buchtitel »Kohle ist weiß, Rauchen ist gesund, Trinken macht nicht abhängig« verweist auf Ansichten, die ihm mitunter als Wahrheiten vorgestellt werden. Es fällt ihm jedoch leicht, sie als fragwürdig zu entlarven.
Den Mittelpunkt des Buches bilden die darauf folgenden sieben Ansichten, die Brecklinghaus überwiegend als nicht beweisbar betrachtet. Werden diese unverdrossen als wahr vertreten, lässt sich schwieriger mit ihnen umgehen. So erschwert es den Austausch, wenn unbeirrt und unentwegt dazu aufgefordert wird, diese Aussagen ungeprüft zu übernehmen oder unerfreuliche Folgen angemahnt werden, sofern das wahr Genannte kritisch beleuchtet wird.
Auf die vorgestellten Aussagen antwortet der Autor daher mit Erkenntnissen, die er in den unterschiedlichen Lebensbereichen wie der Kultur, Kunst, Religion oder Wirtschaft, Politik und weiteren entdecken kann. Um dem Nichtbeweisbaren begegnen und es hinterfragen zu können, schlägt er einen großen Bogen von den griechischen Philosophen über die Atomphysik bis zu den Neurowissenschaften.
Das Forschen führt zu vielen Aussagen bedeutender Persönlichkeiten, von denen ihm besonders Chiara Lubich und Dietrich Bonhoeffer wichtig werden. Für sie ist Jesus ausschlaggebend, durch den das Christentum entsteht und der mit seinen Worten und seinem Handeln ein Miteinander vorlebt, wie es bis heute viele Menschen anstreben. Das Verhalten dieser großartigen Menschen wird auch für Brecklinghaus zum Vorbild.
Infolgedesssen ist es für Marius Brecklinghaus eine der wesentlichsten Verhaltensweisen im Miteinander, das Wohlergehen des Nächsten genau so wichtig zu nehmen wie die Vorgänge, die sich auf das eigene Dasein beziehen.
Sie muessen eingeloggt sein um einen Kommentar zu schreiben Einloggen