Noch vor kurzer Zeit sah man die Besucher der
Langen Nacht der Museen selbstverständlich mit einem Infoheft durch
Berlin wandern. Heute gesellen sich zu den verbliebenen Printausgaben
immer häufiger interaktive Führer, die man sich auf sein iPhone holt.
Unsere Welt wird ein zunehmend digitalisierter Ort, neue Technologien
ermöglichen Dinge, die noch vor einigen Jahren undenkbar waren. Auch
vor der Kunst machen diese Technologien nicht Halt – Apps,
Multimediaguides und virtuelle Museen sind nur einige Schlagwörter
dieser neuen Ära.
Die Museen werden damit vor große Herausforderungen gestellt, denn
ihre traditionellen Aufgaben – Sammeln, Forschen, Präsentieren –
bekommen durch die Digitalisierung eine neue Dimension. In seiner
März-Ausgabe beschäftigt sich nun das Kunstmagazin art mit dieser
Revolution. Das Angebot ist bereits jetzt gigantisch und die Projekte
sind vielfältig. So versucht die „Deutsche Digitale Bibliothek“ das
gesamte deutsche Kulturgut digitalisiert ins Netz zu stellen,
„euromuse.net“ hat sich den Aktivitäten europäischer Museen
verschrieben und auch das kürzlich gestartete „Google Art Project“
könnte wegweisend sein. Eines der ehrgeizigsten Portale ist
„Europeana“, das das gesamte europäische Kulturerbe zugänglich machen
will – für jeden. Bereits jetzt sind 14,6 Millionen Objekte online
verfügbar, und Ziel ist es, spätestens 2016 alle europäischen
Meisterwerke erfasst zu haben.
Diesen Fortschrittsfreuden steht jedoch auch große Skepsis
gegenüber, besonders Sicherheitsfragen sind ein Thema und auch die
Frage, ob Forscher und Betrachter von einer zunehmenden
Digitalisierung profitieren, steht im Raum. Noch sind viele Visionen
Zukunftsmusik und die gigantischen Datenmengen stellen viele Museen
vor gewaltige technische Probleme, doch eines ist klar: Das Museum
wird gläsern. Die Digitalisierung macht Dinge sichtbar, die bisher in
Archiven schlummerten und für die Allgemeinheit nicht zugänglich
waren.
Der Befürchtung vieler Museen, dass das Online-Angebot den
Museumsbesuch ersetzen könnte, nimmt Silvia Russegger den Wind aus
den Segeln: „Die Museen haben immer Angst, dass die Leute nicht mehr
kommen, wenn sie Werke online stellen, aber das stimmt nicht. Die
Mona Lisa am Bildschirm zu sehen ist, etwas anderes, als vor dem
Original zu stehen“, so Russegger, zuständig für den Vertrieb von
„Imdas“, einem der größten Museumssysteme auf dem Markt, bei der
Joanneum Research Forschungsgesellschaft in Graz.
art ist Europas größtes Kunstmagazin und Marktführer im Segment
der Kunstzeitschriften. Die monatlich erscheinende Zeitschrift
informiert auf journalistisch anspruchsvolle, verständliche und
unterhaltsame Weise über alle wichtigen Ereignisse, Entwicklungen und
neuen Trends der internationalen Kunstszene. Neben Malerei, Plastik
und Architektur wird auch über jüngere Gattungen wie Fotografie,
Videokunst, Design und CrossCulture berichtet.
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Maike Pelikan
art Kommunikation
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In jedem Text zu dem Thema wird die Frage verhandelt, ob das Digitale eine Gefahr für den „echten“ Museumsbesuch ist – den Verdacht wird die Digitalisierung wohl nie los.
Welche „Sicherheitsfragen“ sind denn gemeint, geht es da um konservatorische Aspekte oder die zuverlässige Archivierung der Daten?
Unser Text konkret zum Google Art Project (natürlich in Schönschrift): http://schoenschrift.org/artikel/google-art-project/