Klaus von Dohnanyi und Jörg Dräger sprechen sich für Bildungsföderalismus aus

Hamburg, 4. Dezember 2011: Hamburgs ehemaliger
Wissenschaftssenator Jörg Dräger hat bei der ZEIT MATINEE am 4.
Dezember 2011 in Hamburg mehr Stabilität im deutschen Bildungssystem
gefordert. Gerade im Norden gebe es zu viele Veränderungen, sagte
Dräger im Gespräch mit dem ehemaligen Hamburger Bürgermeister Klaus
von Dohnanyi und ZEIT-Herausgeber Josef Joffe. Dies sei ein wichtiger
Grund dafür, dass die südlichen Bundesländer in Bildungsfragen
erfolgreicher seien, betonte Dräger, der heute Vorstandsmitglied der
Bertelsmann Stiftung ist.

Klaus von Dohnanyi sprach sich für den Bildungsföderalismus aus.
Er sei nicht dafür, alles zu standardisieren. Die Länder müssten
verantwortlich sein, möglichst auf kommunaler Ebene: „Die
Verantwortung muss dort liegen, wo die Schule tatsächlich
stattfindet“, sagte der ehemalige Bundesminister für Bildung und
Wissenschaft. Für notwendig halte er aber eine „zentrale
Qualitätsüberprüfung“.

Beide Diskutanten sprachen sich zudem für eine bessere
Lehrerausbildung aus, die Motivation und Eignung von
Lehramtsstudenten überprüfe. Lehramtsstudenten müssten sich
selbstkritisch während des Studiums fragen können, ob sie für den
Lehrerberuf überhaupt geeignet seien, mahnte Jörg Dräger. Es gebe
viel zu viele Lehrer, die überfordert seien. Klaus von Dohnanyi
betonte, dass sich zu viele Abiturienten für den Lehrerberuf nicht
aus „Zuneigung zur Pädagogik“ entschieden, sondern etwa wegen
flexibler Arbeitszeiten. Von Dohnanyi forderte zudem eine neue
Lehrerbesoldungsstruktur, mit der mehr Lehrer eingestellt werden
könnten.

Diese Pressemitteilung finden Sie auch unter presse.zeit.de

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