Jean-Claude Juncker erhält den Deutschen Rednerpreis 2025

Jean-Claude Juncker erhält den Deutschen Rednerpreis 2025

(München/Ingolstadt) – „Mister Europa“, der Luxemburger Staatsmann Jean-Claude Juncker, ist am Samstagabend in Ingolstadt mit dem Deutschen Rednerpreis der German Speakers Association (GSA) ausgezeichnet worden. Europas größter Berufsverband für professionelle Speakerinnen und Speaker ehrte damit zum 15. Mal eine prominente Persönlichkeit aus Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Sport, Kultur oder der Wissenschaft für ihre rhetorischen Leistungen oder für ehrliche, appellierende Worte.

Die originelle und humorvolle Laudatio hielt der Fernsehjournalist Ulf-Jensen Röller, seit 2022 Leiter des ZDF-Studios in Brüssel. Röller lobte Junckers Lockerheit beim Zugehen auf andere Menschen, ebenso seine Haltung und Klarheit, wenn es um die großen Fragen der Diplomatie und Weltpolitik geht. „Er hat dem größten Ego unseres Jahrhunderts, Donald Trump nämlich, damals die Stirn geboten“, erinnerte Röller an Junckers USA-Besuch im Jahr 2018 an, als es darum ging, aufkeimende Handelsstreitigkeiten abzuwenden. Die Süddeutsche Zeitung bezeichnete Juncker seinerzeit als „alten Haudegen der europäischen Politik“ und „gewieften Verhandler, der beiden Seiten Zugeständnisse abverlangte, ohne dass einer sein Gesichtverliert.“ Besonders hob Röller Junckers menschliche Stärken hervor. „Er ist ein großer Umarmer. Er ist auch jemand, der einem einen Kuss gibt“ – selbst bei seinem Papst soll er versucht haben, dem Heiligen Vater einen Kuss zu geben.

Umarmungen, Schulterklopfen und Nahbarkeit gehören tatsächlich zu Junckers Markenzeichen. „Wer die Menschen nicht liebt, soll sich von Politik weit entfernt halten“, erklärte der Europapolitiker in seiner Acceptance Speech, die mit viel Sprachwitz und einer guten Portion Selbstironie überzeugte.

Juncker bemerkte, er habe viele Reden gehalten, darunter erstaunlicherweise auch einige gute. Dies seien meist jene gewesen, die er vorbereitet habe, so Juncker augenzwinkernd. Insbesondere internationale Reden seien selten rhetorische Glanzstücke, da sie für Dolmetscher leicht verständlich bleiben und auf schwer übersetzbare Metaphern oder Redewendungen verzichten müssten.

Prof. Dr. Volker Römermann, Vorsitzender des Gremiums Deutscher Rednerpreis, würdigte Junckers jahrzehntelanges Werben für eine friedliche, gemeinsame europäische Identität und seine Rolle als Vermittler, Mediator und Brückenbauer zwischen Staaten, Interessen und Bedürfnissen. „Juncker glänzt mit großen rhetorischen Fähigkeiten. Seine einflussreichen politischen Reden haben Debatten angestoßen, politische Prozesse beeinflusst und sind vielfach zitiert worden“, so Römermann über den Preisträger.

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