IFA: Die Tücken der digitalen Heimvernetzung – Internetnutzung am Fernseher sollte einfach und personalisiert ablaufen

Berlin – Auf der diesjährigen Internationalen Funkausstellung
(IFA) in Berlin wird nach Ansicht von Experten das Thema
„Hybrid TV“ dominieren – also Fernseher und Digital Receiver
mit Internet-Anschluss. Sie sollen endgültig den Einstieg ins
Multimediazeitalter im Wohnzimmer besiegeln. So wundert es
nicht, dass zum Beispiel die ARD Hybrid-TV zum
Schwerpunkthema für ihren IFA-Auftritt erklärt.
Bereits im vergangenen Jahr sind laut BITKOM/GfK rund
500.000 Geräte mit Hybridtechnologie ausgeliefert worden. In
diesem Jahr sollen es mehr als 2 Millionen werden. Bis 2015
werden 22 Millionen Haushalte auch auf der Mattscheibe das
Internet nutzen, schätzt Goldmedia. „Eine Prognose, die
allerdings allzu optimistisch klingt, denn es bleibt abzuwarten,
wie viele Haushalte tatsächlich in der Lage sind, die Endgeräte
auch zu vernetzen“, so der Einwand von Jürgen Sewczyk,
Partner bei Mind Business Consultants.

Dennoch sagt auch der Medienexperte den Online-Diensten auf
dem Fernseher eine große Zukunft voraus. Das große Potenzial
der neuen Gerätegeneration liege in programmbegleitenden
Informationen auf Knopfdruck. Zusätzlich bieten die TV-Portale
von Philips, Samsung, Sony und LG neue Möglichkeiten Spiel
und Spaß am Fernseher mit TV-Apps zu erleben. Jedes
Unternehmen feilt nach Analysen des Beratungshauses Mind
Business an Geschäftsmodellen für Web-Services und Online-
Dienste, die über den Verkauf der Endgeräte hinaus gehen.
„Die Personalisierung des Contents für den Fernsehapparat
und die Einfachheit der Vernetzung in den eigenen vier Wänden
werden der Schlüssel für den Markterfolg sein“, so die
Einschätzung von Peter Weilmuenster, Vorstandschef des After
Sales-Spezialisten Bitronic.
Derzeit sorgen die multimedialen Alleskönner noch für
Technostress: „Hybrid-TV wird so manchen stolzen Besitzer vor
das Problem stellen, wie er das Endgerät ans Internet
angeschlossen bekommt“, sagt Bernhard Steimel,
Geschäftsführer von Mind Business und Sprecher der Smart
Service Initiative. Eine aktuelle Forsa-Umfrage belegt, dass nur
knapp jeder Zehnte sich gut informiert fühlt, mehr als 80 Prozent
der Befragten kennen weder die Unternehmen, noch die Geräte,
die auf dem Markt verfügbar sind.
Mind Business Consultants startet mit Unterstützung von
Industriepartnern deshalb ein Digital Home-Projekt. In
Kooperation mit der Computerbild-Gruppe soll dem
Konsumenten das Einmaleins der Heimvernetzung
anschaulich vermittelt werden. „Die Welt der digitalen
Heimvernetzung ist komplex und voller Tücken. Die
Computerbild- und Audio-Video-Foto-Redaktion sieht es als
ihre Aufgabe an, den Wissenstransfer zu treiben“, stellt
Chefredakteur Hans Martin Burr fest.

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