Umfrage im Auftrag des SWR und der Stuttgarter
Zeitung: SPD erneut auf historischem Tief / FDP und Linke im Landtag,
AfD nicht im Parlament / Kretschmann steigert Beliebtheit weiter
Wenn am nächsten Sonntag Landtagswahl in Baden-Württemberg wäre,
lägen Grün-Rot und Schwarz-Gelb mit einem Wähleranteil von jeweils 43
Prozent gleichauf. Dies ist das Ergebnis der aktuellen
repräsentativen Umfrage des Berliner Meinungsforschungsinstituts
Infratest dimap im Auftrag des Südwestrundfunks (SWR) und der
Stuttgarter Zeitung. Infratest dimap hat dafür vom 19. bis 24.März
2015 1.000 Wahlberechtigte in Baden-Württemberg telefonisch befragt.
Demnach könnten die Grünen mit 25 Prozent der Stimmen rechnen –
gegenüber November letzten Jahres ein Plus von 3 Prozentpunkten. Der
Koalitionspartner SPD müsste hingegen 2 Prozentpunkte abgeben und
käme derzeit auf 18 Prozent. Die CDU bliebe trotz Verlusten klar
stärkste Kraft (38 Prozent, -3). Die Liberalen (5 Prozent, +2) und
die Linke (5 Prozent, +1) könnten nach Zugewinnen derzeit auf einen
Einzug in den Stuttgarter Landtag hoffen. Allen anderen Parteien,
darunter der AfD (4 Prozent, -1), bliebe der Einzug in den Landtag
verwehrt.
Grün-Rot-Rot erstmals möglich in Baden-Württemberg Bei einem
solchen Wahlausgang wäre rechnerisch zum ersten Mal in der Geschichte
des Landes eine grün-rot-rote Regierung möglich. Mit Blick auf die
nächste Legislaturperiode sind die Baden-Württemberger gespalten:
Derzeit sprechen sich 37 Prozent für eine CDU-geführte
Landesregierung aus. Fast ebenso viele (36 Prozent) wünschen sich die
Fortsetzung einer von den Grünen geführten Landesregierung.
Kretschmann steigert Beliebtheit weiter, Wolf wird bekannter Das
Vertrauen in die Landesregierung wird insbesondere getragen von
Ministerpräsident Winfried Kretschmann, mit dessen Arbeit gut sieben
von zehn Bürgern (72 Prozent, +2) zufrieden sind – erneut ein
persönlicher Bestwert für den Regierungschef im BW-Trend. Dabei
stehen nicht nur die Anhänger der Grünen nahezu geschlossen hinter
ihm (94 Prozent), sondern er kann auch die Anhänger der anderen
Parteien mehrheitlich von sich überzeugen. In Deutschland zählt
Winfried Kretschmann zum Kreis der beliebtesten Ministerpräsidenten
und erreicht ähnliche Zufriedenheitswerte wie Bundeskanzlerin Merkel.
Sein Herausforderer Guido Wolf (CDU) kann seine Bekanntheit
erhöhen. Während im November noch 41 Prozent der Befragten angaben,
Wolf nicht zu kennen, sind es jetzt noch 30 Prozent. Die
Zufriedenheit mit seiner Arbeit erhöht sich auf 29 Prozent (+3). Auch
mit der Arbeit von Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid (SPD)
sind mehr Menschen zufrieden (41 Prozent, +3). Dagegen büßt
FDP-Fraktionsvorsitzender und -Spitzenkandidat Hans-Ulrich Rülke 3
Prozentpunkte ein und kommt nur noch auf 11 Prozent.
Hohe Zufriedenheit mit der Landesregierung Ein Jahr vor der
Landtagswahl in Baden-Württemberg sind gut sechs von zehn
Wahlberechtigten (63 Prozent) zufrieden mit den Leistungen der
amtierenden Landesregierung. Nach einer eher verhaltenen Bewertung zu
Beginn der Legislaturperiode genießt das grün-rote Kabinett seit 2012
damit konstant hohes Vertrauen. Die Landesregierung erreicht aktuell
den besten Wert in der Legislaturperiode.
Bildungspolitik nach wie vor in der Kritik, Flüchtlingspolitik
umstritten Die Bildungspolitik der Landesregierung wird weiterhin
mehrheitlich kritisch gesehen. 57 Prozent sind nicht zufrieden (-1),
lediglich 30 Prozent sind zufrieden (-1). Beim aktuellen Thema der
Ausländer- und Flüchtlingspolitik der Landesregierung sind die
Meinungen geteilt. 49 Prozent sind mit ihr sehr zufrieden/zufrieden,
46 Prozent gaben an, weniger oder gar nicht zufrieden zu sein.
Die Ergebnisse der Umfrage sind am heutigen Donnerstag, 26. März
2015, unter anderem Thema in den Nachrichtensendungen des SWR, im
Internet auf swr.de und um 20.15 Uhr im landespolitischen Magazin
„Zur Sache Baden-Württemberg!“ im SWR Fernsehen. Weitere Ergebnisse,
Grafiken sowie Informationen zu Methoden und Fehlertoleranzen der
Umfrage online unter SWR.de/bwtrend
Zitat nur gegen Quellenangabe „Umfrage von Infratest dimap im
Auftrag des Südwestrundfunks (SWR) und der Stuttgarter Zeitung“ frei.
Pressekontakt:
Fragen zum Inhalt: Rainer Kamm, Tel. 0711/929-13422,
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