Einheit in Vielfalt: Historisches Friedensfest vereint Religionen und Kulturen in Madagaskar

Bemasoandro Itaosy, Madagaskar – Rund 400 Menschen aus unterschiedlichen Glaubensrichtungen und Kulturen kamen am Samstag, den 21. Juni, in Bemasoandro bei Antananarivo in Madagaskar zusammen, um ein starkes Zeichen für den Frieden und das interreligiöse Miteinander zu setzen. Das interreligiöse Kulturfestival wurde zum Auftakt der Feierlichkeiten anlässlich des 65. Unabhängigkeitstages Madagaskars veranstaltet.
Veranstaltet wurde das Friedensfest von der internationalen Friedensorganisation HWPL (Heavenly Culture, World Peace, Restoration of Light) in Zusammenarbeit mit der islamischen Organisation UMMI Madagascar (Union Mouballighs Malagasy Ithna Ashari).
Unter dem Motto „Einheit in Vielfalt“ bot die Veranstaltung eine Plattform für Dialog, Toleranz und friedliches Zusammenleben. Vertretende verschiedener Religionsgemeinschaften – darunter Christ*innen, Muslim*innen, Buddhist*innen sowie säkulare Teilnehmer*innen – kamen zusammen, um ihre gemeinsame Überzeugung zu teilen: Nur durch gegenseitigen Respekt und Verständigung kann dauerhafter Frieden entstehen.
Sheik Jamal von UMMI Madagascar betonte in seiner Ansprache:
„Für uns Musliminnen und Muslime ist dieses Fest bedeutend, denn der Islam ruft zur Einheit und Liebe unter allen Geschöpfen Gottes auf. Es gibt keinen Platz für Diskriminierung oder Rassismus im Islam – deshalb haben wir sofort zugesagt. Diese Initiative spiegelt unsere Werte wider: Frieden ist ein Grundrecht für jedes Lebewesen, und wir unterstützen diesen Weg mit voller Überzeugung.“
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurden Redebeiträge von Religionsleiter*innen, musikalische Darbietungen sowie kulturelle Beiträge präsentiert. Tänze, Gesang und gesprochene Poesie zeigten die kulturelle Vielfalt Madagaskars und trugen zur würdigen Einstimmung auf den Unabhängigkeitstag bei.
Ein besonderer Programmpunkt war der sogenannte „Music Day“, bei dem lokale Musiker*innen sowohl traditionelle als auch moderne Musik darboten – Ausdruck des lebendigen kulturellen Erbes des Landes.
Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie unterzeichneten Vertreter*innen der beteiligten Organisationen zudem ein Memorandum of Understanding (MoU) – ein offizielles Bekenntnis zur weiteren Zusammenarbeit im Bereich interreligiöser Verständigung und Friedensförderung.
Nomena Rafidison von HWPL erklärte:
„Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Spaltung wollen wir daran erinnern, dass wir als Volk – trotz aller Unterschiede – eine Einheit bilden. Diese Botschaft ist besonders in der heutigen Session, die den interreligiösen Dialog ins Zentrum stellt, von großer Bedeutung.“
Das Event wurde von den Teilnehmenden mit großem Interesse aufgenommen. Viele äußerten den Wunsch, ähnliche Veranstaltungen auch in ihren eigenen Gemeinden, Schulen und Glaubensgemeinschaften umzusetzen – als Zeichen eines dauerhaften, friedlichen Miteinanders.
Auch in Deutschland engagiert sich HWPL für interreligiösen Austausch und kulturelles Verständnis: HWPL Deutschland e.V. organisiert regelmäßig Veranstaltungen in Frankfurt am Main, um das Miteinander verschiedener Glaubensgemeinschaften zu stärken. Teil dieses Engagements ist das Peace Mosaic Program (PMP), das in diesem Jahr ins Leben gerufen wurde. Im Rahmen des PMP besuchen die Teilnehmenden unterschiedliche Gotteshäuser, lernen Religionen und Kulturen vertieft kennen und bauen so Vorurteile ab – mit dem Ziel, Räume für echten Dialog zu schaffen.

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