Druckfrisch – Neue Bücher mit Denis Scheck / Am Sonntag, 3. April 2011, um 23.35 Uhr über Schwedens Selbstbild und das liebe Geld

In der nächsten „Druckfrisch“-Ausgabe am Sonntag,
3. April 2011, um 23.35 Uhr im Ersten spricht Denis Scheck in
Schweden mit dem großen Erzähler und Dramatiker Per Olov Enquist über
dessen bereits 1968 veröffentlichten Dokumentarroman „Die
Ausgelieferten“ und über Enquists eigenes, bewegtes Leben. Wie jeder
einzelne Bundesbürger öffentliche Schulden tilgen könnte, darüber
unterhält sich Denis Scheck mit dem deutschen
Literaturwissenschaftler Jochen Hörisch.

Per Olov Enquist: Die Ausgelieferten

Dieser Dokumentarroman, jetzt als Neuauflage erschienen, erzählt
vom Schicksal baltischer NS-Kollaborateure, die zusammen mit den
Deutschen 1946 von Schweden an die Sowjetunion ausgeliefert worden
waren. Das Buch ist eine Anklage, die das Selbstbild Schwedens als
sozialdemokratisches „Volksheim“ gewaltig erschütterte. Per Olov
Enquist war bei der Veröffentlichung des Romans 1968 ganze 34 Jahre
alt und hatte sich schon einen Namen als Literaturkritiker gemacht.
Später wurde er Fernsehjournalist, arbeitete als Reporter, wurde
Literaturprofessor. Oft sind die Helden seiner Romane, Dramen und
Filme Randfiguren, Querläufer der Geschichte, Anti-Helden. In manchen
Büchern, am direktesten vielleicht im Roman von „Kapitän Nemos
Bibliothek“, hat Enquist diese Geschichten eng geführt mit der
eigenen Biographie, mit der von körperlichen und seelischen Ängsten
verwüsteten Kindheit im religiös repressiven, einsamen Nordschweden.

Jochen Hörisch: Tauschen, sprechen, begehren

Jochen Hörisch machte unlängst von sich reden, als er über
freiwillige Leistungen der Bundesbürger sinnierte, an der Aktion
„Hurra, wir tilgen“ teilnahm und zum Geldeinsammeln aufrief, um
Staatsschulden zu senken. Selbst schenkte er dem Staat 10.000 Euro.
In seinem neuen Buch geht es konsequenterweise um die Praxis von
„Tauschen, sprechen, begehren“, so der Titel. Es ist die jüngste
Studie eines Mannes, der sich dafür interessiert, warum gerade in der
erstklassigen Literatur – von Sophokles über William Shakespeare bis
Goethe und Thomas Mann – Geld eine zentrale Rolle spielt.

Empfehlen wird Denis Scheck diesmal Josef H. Reichholfs „Der
Ursprung der Schönheit“, in dem der Evolutionsbiologe Darwins größtes
Dilemma ausmacht.

Und natürlich wieder in der Sendung: Schecks Kommentar zu den
Büchern auf der aktuellen „Spiegel“-Bestsellerliste (Sachbuch).

Moderation: Denis Scheck. Regie: Andreas Ammer. Redaktion:
Stefanie Appel (HR), Christoph Bungartz (NDR), Armin Kratzert (BR)
und Susanne Schettler (WDR).

„Druckfrisch“ im Internet: DasErste.de/druckfrisch

Pressekontakt:
Dr. Bernhard Möllmann, Presse und Information Das Erste
Tel. 089/5900-2887, E-Mail: bernhard.moellmann@DasErste.de

Marco Möller, hr-Pressestelle
Tel. 069/155-4401, E-Mail: mmoeller@hr-online.de

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